Betrachtet man den Deutschen Aktienindex aus der Vogelperspektive, ist der erste Eindruck sehr positiv: Der Markt verläuft innerhalb eines bis 2009 zurück reichenden Aufwärtstrendkanals, der nach oben Luft bis jenseits der 16.000er-Marke lässt. Doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich eine leichte Überhitzung: Die Kurse befinden sich aktuell zwischen zehn und zwölf Prozent über ihrem 200-Tage-Durchschnitt (violett) - Werte ab 13/14 Prozent waren in der Vergangenheit ein Signal für eine Trendpause (grau punktierte Linien). Zudem ist das Allzeithoch aus dem Jahr 2015 erreicht, das zumindest für eine kurzfristige Erhöhung der Gewinnmitnahmen sorgen dürfte.
Auf Seite 2: Im Tageschart wird der DAX auch ausgebremst
Auch im Tageschart zeigt sich ein Hemmfaktor: Hier ist ein weiterer Aufwärtstrendkanal erkennbar, dessen Obergrenze nun erreicht ist. Zwar wurde sie zeitweise überschritten, doch hielt sich der Index nicht lange darüber. Das Potenzial für Verluste ist groß, denn die ersten, aus charttechnischer Sicht wieder attraktiven Einstiegszonen sind weit entfernt. Erst ein Rückfall an den 200-Tage-Durchschnitt um 11.000 Zählern würde den DAX wieder günstig machen, frühestens aber an der 11.400er-Marke ist verstärkte Nachfrage zu beobachten.
Auf Seite 3: Im kurzfristigen Chart sind Warnschwellen erkennbar
Der feiner aufgelöste 1-Stunden-Intradaychart der Vormonate zeigt, an welchen Warnschwellen sich Anleger orientieren können: Bricht der Markt unter den Bereich um 12.080, wäre das ein Anzeichen einer Korrektur. Bestätigt würde die negative Entwicklung, wenn auch die Nachfrage um 11.850 ausbleibt. Kommt es dagegen zu einem Ausbruch über das Allzeithoch, wäre Luft bis 12.500/12.600, was derzeit noch das leicht unwahrscheinlichere Szenario darstellt, auf lange Sicht aber auf Grund des intakten Aufwärtstrends zu erwarten ist (grüne Zielmarkierung). Anleger können daher weiter optimistisch bleiben, sollten jedoch günstigere Einstiegskurse abwarten. Wer kurzfristig traden will, kann bei ersten Verkaufssignalen auch vorübergehend auf fallende Kurse bis zu den genannten Zielmarken setzen.
Unterstützungen und Widerstände
Chartmarken | Niveau | Typ | Stärke |
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Widerstand 2 | 12.500/12.600 | Prognose-Korridor | mittel |
Widerstand 1 | 12.390 | Allzeithoch | schwach |
Unterstützung 2 | 12.085/12.160 | horizontal, Monatsdurchschnitt | mittel |
Unterstützung 2 | 11.850/11.920 | horizontal | mittel |
Trading-Ideen
Trading-Ideen | |
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Spekulation auf steigende Kurse | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bull |
WKN | HU8XJY |
Emittent | HypoVereinsbank |
Laufzeit | 29.09.2017 |
Basispreis | 10.650 |
Knock-Out-Schwelle | 10.650 |
Hebel | 10,2 |
Kurs in EUR | 11,54 |
Spekulationauf fallende Kurse | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bear |
WKN | HU8XPW |
Emittent | HypoVereinsbank |
Laufzeit | 29.09.2017 |
Basispreis | 12.875 |
Knock-Out-Schwelle | 12.875 |
Hebel | 11,0 |
Kurs in EUR | 10,71 |
Andreas Büchler ist Herausgeber des Index Radar Magazins, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Er ist zudem Gründer und Partner der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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