Langfristig nach unten, aber zumindest kurzfristig nach oben - so lässt sich die Trendsituation des DAX in Kürze am Besten beschreiben. Doch selbst diese gespaltene Ausgangslage gerät ins Wackeln, da der DAX in der Vorwoche trotz mehrerer Versuche keine Käufer mehr fand, sobald er sich seinem Monatsdurchschnittskurs bei aktuell rund 10.110/10.120 Punkten näherte. Diese wiederholte Schwäche ist in der Regel ein Warnsignal, das mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem weiteren Absturz führt. Zumal dieser Kursbereich bereits im März als Schauplatz einiger oberer Wendepunkte diente, wie der im 1-Stunden-Chart dort eingezeichnete horizontale Widerstand zeigt.
Doch nun kommt Rückenwind aus den USA: Dort stabilisierte sich der S&P 500 am Montag oberhalb eines bereits mehrfach etablierten Kaufbereichs um 2040 Punkte. Dies macht eine Fortsetzung der jüngsten Verkaufswelle auch beim DAX heute wieder unwahrscheinlicher, da der deutsche Markt - wie fast alle Börsen - eine hohe Korrelation mit der Wall Street aufweist. Solange dort die Kurse steigen, oder sich zumindest oberhalb der 2040er-Marke behaupten, sind stärkere Verkäufe auch an den europäischen Börsen nicht zu erwarten.
Ob genug Nachfrage für einen Ausbruch des DAX über den Monatsdurchschnitt (blaue Kurve) besteht, muss sich aber noch herausstellen. Selbst wenn, dürfte der Anstieg nicht von Dauer sein und allerhöchstens bis zur nächsten Hürde um 10.175 reichen, wo die 200-Tage-Durchschnittslinie verläuft. Maximal ist vorerst ein Anstieg an den oberen Rand des Prognose-Korridors (graue Fläche) um 10.250 Punkte denkbar. Auf längere Sicht ist dann aber eher eine Fortsetzung der Abwärtswelle zu erwarten, die seit März 2015 im Tageschart erkennbar ist. Den Startschuss dafür dürfte ein Ausbruch unter die 9800er-Marke liefern, wo die Untergrenze des im 1-Stunden-Chart noch bestehenden Aufwärtstrendkanals (grün) verläuft. Sie stellt aktuell zusammen mit der horizontalen Kaufzone um 9760/9820 die wichtigste kurzfristige Unterstützung dar. Solange dieses Areal nicht durchbrochen wird, kann sich eine Bodenbildung des Marktes noch fortsetzen. Aber sobald der DAX nach unten ausbricht, wird es kritisch.
Anleger sollten angesichts des Abwärtstrends am übergeordneten Zeithorizont mit Käufen vorsichtig agieren. Besser stehen die Chancen, wenn eine Erholung abgewartet und dann beim Erreichen kurzfristiger Widerstände wie 10.120 oder 10.175 auf einen erneuten Umschwung nach unten zurück in Richtung des negativen Haupttrends spekuliert wird.
Auf Seite 2: Empfehlung der Redaktion
Unterstützungen und Widerstände
Chartmarken | Niveau | Typ | Stärke |
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Widerstand 3 | 10.720 | Aufwärtstrend | schwach |
Widerstand 2 | 10.175 | 200-Tage-Linie | mittel |
Widerstand 1 | 10.100/10.120 | Monatsdurchschnitt, horizontal | stark |
Unterstützung 1 | 9915/9975 | horizontal | schwach |
Unterstützung 2 | 9750/9820 | horizontal | mittel |
Unterstützung 3 | 9500 | horizontal | mittel |
Trading-Ideen
+++ TRADING IDEEN +++ | |
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Trading-Idee steigend | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bull |
WKN | PB3KDC |
Emittent | BNP |
Laufzeit | 30.06.2016 |
Basispreis | 9.000 |
Knock-Out-Schwelle | 9.000 |
Hebel | 9,6 |
Kurs in EUR | 10,46 |
Trading-Idee fallend | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bear |
WKN | PB2HTM |
Emittent | BNP |
Laufzeit | 30.06.2016 |
Basispreis | 10.800 |
Knock-Out-Schwelle | 10.800 |
Hebel | 13,3 |
Kurs in EUR | 7,54 |
Andreas Büchler ist Herausgeber des "Index-Radar"-Magazins, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Er ist zudem Gründer und Partner der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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