Die schon in den Vortagen in Erscheinung getretene Verkaufszone um 11.850 bleibt auch am Dienstag eine nicht zu überwindende Hürde. Dies zeigt die Zurückhaltung der Marktteilnehmer im Vorfeld der ersten Trump-Rede vor dem amerikanischen Kongress. Doch kein Börsensprichwort ist wohl wahrer, als dass politische Börsen stets kurze Beine haben. Eine grundsätzliche Trendumkehr an den Märkten wird auch der angeblich mächtigste Mann der Welt nicht mit einer Ansprache auslösen. Eine Korrektur ist unabhängig davon aber dennoch bald zu erwarten, da der Deutsche Aktienindex bereits jetzt sehr nahe am oberen Rand seines rund einjährigen Aufwärtstrendkanals verläuft (grün Punktiert im Tageschart).

Auf Seite 2: Der längerfristige Ausblick ist entspannter







Weniger eng geht es im weiter zurück reichenden Wochenchart zu - zumindest auf den ersten Blick: Der hier erkennbare langfristige Aufwärtstrend reicht bis fast 16.000 Punkte. Das ist natürlich nur graue Theorie, denn ganz so einfach ist die Kurszielbestimmung an der Börse nicht. Schon das Allzeithoch um 12.390 dürfte den Markt wieder etwas bremsen, da er bereits jetzt rund 10 Prozent oberhalb seiner 200-Tage-Linie verläuft (violetter Indikator unter dem Chart). Werte ab 14 Prozent waren stets Anzeichen einer Verschnaufpause. Während auf lange Sicht also noch viel Luft ist, dürfte es spätestens nach der nächsten Rally-Etappe auch aus diesem Blickwinkel etwas schwieriger werden.

Auf Seite 3: Warum Investoren Trump nicht ignorieren sollten







Ganz ignorieren sollten Investoren die möglichen Auswirkungen der Trump-Rede nicht: Sie dürfte für einen kurzfristigen Volatilitätsschub an den Märkten sorgen. Schwankungen des DAX können sich erfahrungsgemäß zunächst unkontrolliert auf beiden Seiten entfalten. Nach Süden ist dabei problemlos Potenzial bis 11.700/11.735, wo die Monatsdurchschnittskurve (blau) und eine bereits erprobte Wendezone die erste Unterstützung bilden. Die Alternative: Auf der Oberseite ist bei 11.850/11.890 die eingangs erwähnte, erste Hürde auszumachen. Diese ist nur als schwach einzustufen und könnte heute bereits nachhaltig durchbrochen werden. Sollte zur Wochenmitte eine stärkere Rally stattfinden, ist daher auch das jüngste Zwischenhoch um 12.031 nicht weit. Kann der Präsident die Investoren mit seiner Ansprache überzeugen, ist für die kommenden Tage sogar ein fortgesetzter moderater Anstieg bis an die Obergrenze des Prognose-Korridors (grau) bei momentan 12.120 möglich. Aktuell überwiegen aber die kurzfristigen Risiken leicht, kurzfristige Kursgewinne dürften in einem engen Rahmen bleiben.

Unterstützungen und Widerstände



Chartmarken Niveau Typ Stärke
Widerstand 2 12.390 Rekordhoch schwach
Widerstand 1 12.040 Trendlinie mittel
Unterstützung 1 11.700/11.735 horizontal mittel
Unterstützung 2 11.400/11.480 horizontal mittel


Trading-Ideen



Trading-Ideen
Spekulation auf steigende Kurse
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Bull
WKN HU8XJY
Emittent HypoVereinsbank
Laufzeit 29.09.2017
Basispreis 10.650
Knock-Out-Schwelle 10.650
Hebel 10,2
Kurs in EUR 11,54
Spekulationauf fallende Kurse
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Bear
WKN HU8XPW
Emittent HypoVereinsbank
Laufzeit 29.09.2017
Basispreis 12.875
Knock-Out-Schwelle 12.875
Hebel 11,0
Kurs in EUR 10,71


Andreas Büchler ist Herausgeber des Index Radar Magazins, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Er ist zudem Gründer und Partner der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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