Am Traumstrand ständig auf elektronische Helferlein starren, nur um ja das Depot im Blick zu behalten? Auch Börsianer möchten mal abschalten - und sich nur gelegentlich informieren. Andererseits will man bei der Heimkehr keine böse Überraschung erleben, wenn bei der Performance aus schönen Pluszeichen ein unansehnliches Minus geworden ist. Das muss auch nicht sein. Wer sein Depot mit Stoppkursen absichert, kann im Urlaub richtig entspannen.

Anleger können dazu ihrem Broker oder ihrer Bank eine Stop-Order erteilen. Ein Wertpapier wird dann zum nächstmöglichen Kurs verkauft, sobald dieser Stopp erreicht wurde. Bei dramatischen Kursverläufen kann der Verkauf aber womöglich zu einem Kurs deutlich unter dem Stopp liegen. Das kann man mit einer limitierten Stop-Loss-Order vermeiden. Wird der Stoppkurs ausgelöst, wird die Order mit einem Limit versehen zum Verkauf gestellt. Das kann allerdings wiederum den Haken haben, dass man bei einem anhaltenden raschen Kursverfall sein Papier nicht losbringt, weil das Limit nicht mehr erreicht wird.

Eine dritte Variante sind sogenannte Trailing Stops: Das sind sich selbst -aktualisierende Stoppkurse, die man schon beim Kauf eines Wertpapiers setzen kann. Steigt das Papier im Kurs, -erhöht sich automatisch auch der Stoppkurs um eine vorher prozentual oder in Euro und Cent festgelegte Marke. Er hilft dabei, die alte Börsianerregel "Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen" einzuhalten.

In den vergangenen Jahren sind -sowohl Stop-Limit-Orders als auch Trailing Stops bei vielen Onlinebrokern ins Programm gekommen, bei Filialbanken sieht es dagegen noch nicht ganz so gut aus. Die Unterschiede liegen aber auch bei den Onlinebrokern noch im Detail, wie eine aktuelle Umfrage von BÖRSE ONLINE unter knapp 20 Banken und Brokern zeigt.

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Börslich oder außerbörslich?



Comdirect offeriert keine börslichen, sondern nur außerbörsliche Stop-Limit-Order, bei den Brokern - und Interactive Brokers ist es genau umgekehrt. Die Postbank und Maxblue haben Stop-Orders hingegen gar nicht im Angebot, bei der HypoVereinsbank gibt es nur die börsliche Stop- Limit-Order. Meist sind die Orders zumindest kostenlos im Angebot.

Aufpassen müssen Anleger auch bei den Orderlaufzeiten: Gängig sind 360 Tage - da kann der Urlaub auch mal länger ausfallen. Bei einigen anderen Häusern hingegen sind es nur 90 Tage, oder ein Stopp gilt bis zum Jahresultimo. Da muss man vor dem Silvesterurlaub auf der Hut sein. Es empfiehlt sich also, vor dem Setzen der Stoppkurse das Angebot des eigenen Brokers gegenzuchecken.

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Stoppkurs-Wahl ist nicht trivial



Auch das Setzen der Stop-Limits will wohlüberlegt sein. Wer sich nicht an charttechnischen Marken orientiert, greift oft zur Faustregel: 15 bis 20 Prozent unter dem aktuellen Kurs. Aber: nie ein Limit direkt auf oder unterhalb einer runden Marke setzen. Denn diese werden gern von den Märkten getestet. Bei glatten Kursmarken wie etwa 20 Euro liegen erfahrungsgemäß viele Stop-Loss-Aufträge im Orderbuch vor, das heißt, viele Aktien werden dann automatisiert verkauft.

Genau das nutzen Schnäppchen-jäger aus und positionieren Kauforders mit Limits gern unterhalb der glatten Marken. Werden die ersten Stop-Orders ausgelöst, rutscht der Kurs schnell noch weiter unter die runde Marke ab. Da kaum jemand einen Kaufauftrag mit Limit 19,99 Euro in den Markt legt, sondern eher bei 19,70 Euro, werden die unlimitierten Verkäufe aus den Stop-Loss-Orders dann zu diesen deutlich tieferen Kursen als den Stoppmarken ausgeführt. Ärgerlich für Verkäufer.