* APPLE hat trotz rückläufiger iPhone-Verkäufe einen Umsatzrekord aufgestellt. Dank boomender Absatzzahlen bei Mac-Computern und AirPods-Kopfhörern in der Coronavirus-Pandemie legten die Erlöse im abgelaufenen Quartal um 1,1 Prozent auf 64,7 Milliarden Dollar zu, wie der US-Konzern mitteilte. "Mac hatte das beste Quartal in der Firmengeschichte", sagte Vorstandschef Tim Cook. Während die Erlöse mit iPhones um mehr als ein Fünftel auf 26,4 Milliarden Dollar nachgaben, wuchs jede andere Produktkategorie im zweistelligen Prozentbereich. Trotzdem fiel der Gewinn um rund sieben Prozent auf 12,67 Milliarden Dollar.

* AMAZON - Die Coronavirus-Pandemie treibt die Kunden zum Onlinehändler. Im dritten Quartal habe sich der Gewinn auf 6,3 Milliarden Dollar verdreifacht, teilte der US-Konzern mit. Auch für das im Handel besonders wichtige Schlussquartal mit dem Weihnachtsgeschäft rechnet Amazon mit einer Bestellflut. Firmengründer und -chef Jeff Bezos sagte, "mehr Kunden denn je" kauften frühzeitig ihre Geschenke, und sah darin einen Hinweis auf eine "beispiellose Weihnachtssaison".

* TWITTER hat weniger neue Nutzer gewonnen als erwartet. Zwar führte ein Wiederanziehen des Werbegeschäfts im dritten Quartal zu einem Umsatzwachstum über Experten-Schätzungen, wie der Internet-Nachrichtendienst mitteilte. Allerdings stieg die Zahl der täglichen Nutzer lediglich auf 187 Millionen von 186 Millionen im Vorquartal. Analysten hatten nach Refinitiv-Daten jedoch 195,2 Millionen erwartet. Unklar sei weiter, wie die Werbekunden auf das Ende des US-Wahlkampfes reagieren würden: Möglicherweise könnten die entsprechenden Ausgaben zunächst sinken. Die Twitter-Aktie brach im nachbörslichen Handel zunächst um neun Prozent ein.

* FACEBOOK ist kurz vor den US-Präsidentschaftswahlen gewachsen. Der Umsatz sei im dritten Quartal um 22 Prozent auf fast 21,5 Milliarden Dollar geklettert, teilte das weltgrößte Internet-Netzwerk mit. Dabei konnten ein Werbeboykott in Zusammenhang mit dem Umgang mit Hassreden sowie der weltweite Wirtschaftseinbruch dem US-Konzern kaum etwas anhaben. Facebook profitierte von der beschleunigten Digitalisierung, die eine stärkere Fokussierung auf Online-Werbung nach sich zieht.

* ALPHABET - Der Google-Mutterkonzern hat im abgelaufenen Quartal von aktiveren Werbekunden profitiert. Der Umsatz kletterte um 14 Prozent auf 46,2 Milliarden Dollar, wie der weltgrößte Suchmaschinenanbieter mitteilte. Vor allem Werbung auf der Videoplattform YouTube sorgte für rege Einnahmen. Analysten hatten im Schnitt mit weniger als 43 Milliarden Dollar gerechnet. "Wir hatten ein starkes Quartal", sagte Firmenchef Sundai Pichai.

* CORONA - Die USA haben so viele neue Corona-Infektionen registriert wie noch nie. Es seien mehr als 91.000 Fälle hinzugekommen, ergab eine Zählung der Nachrichtenagentur Reuters. Der bisherige Tagesrekord wurde am 23. Oktober mit 84.169 Fällen gemeldet. Nach einer Reuters-Zählung sind zudem erstmals weltweit mehr als 500.000 Neuinfektionen an einem Tag verzeichnet worden. Getrieben wird der Anstieg dabei von Rekord-Zunahmen auf der Nordhalbkugel. Am Freitag vergangener Woche war erstmals ein Anstieg von 400.000 Fällen registriert worden.

* DEUTSCHLAND - Nach der Corona-Rezession im ersten Halbjahr meldet sich die deutsche Wirtschaft nach Prognosen von Ökonomen mit einem Rekordwachstum im Sommerquartal zurück. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte zwischen Juli und September um 7,3 Prozent zum Vorquartal gestiegen sein, sagen die von der Nachrichtenagentur Reuters befragten Volkswirte voraus. Das wäre das größte Plus seit Beginn der vierteljährlichen Berechnungen 1970. Das Statistische Bundesamt veröffentlicht heute eine erste offizielle Schätzung zum Abschneiden im Sommer.

* CONTINENTAL-Chef Elmar Degenhart nimmt nach mehr als elf Jahren an der Spitze des Autozulieferers den Hut. Der 61-Jährige lege sein Amt Ende November "aus Gründen unmittelbar notwendiger, gesundheitlicher Vorsorge" nieder, teilte Conti mit. Sein Vertrag bei dem Konzern wäre noch bis August 2024 gelaufen. Als Kronprinz gilt seit längerem der Chef des Kerngeschäfts, Nikolai Setzer. Die Nachrichtenagentur Bloomberg meldete, der 49-Jährige solle Degenhart ersetzen. Continental wolle mit einem Umbau des Managements strukturelle Änderungen beschleunigen. Der Konzern teilte nur mit, Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle wolle in dem Gremium "kurzfristig über die Nachfolge entscheiden".

* BASF - Der Chemieriese stärkt sein Saatgutgeschäft mit dem Kauf eines Melonenzüchters aus der Provence. Die nahe Avignon in Südfrankreich angesiedelte Privatfirma ALS sei als eines der weltweit innovativsten Melonen-Züchtungsunternehmen auf Früchte mit orangefarbenem Fruchtfleisch wie Cantaloupe- und Charentais-Melonen spezialisiert. Bis zum 1. Januar 2023 sollten sämtliche Vermögenswerte, darunter die Saatgutproduktion, geistige Eigentumsrechte, Keimplasma, Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen sowie die Mitarbeiter an BASF übergehen. Der Kaufpreis wurde nicht genannt.

* FRAPORT - Die Erholung in der Luftfahrt dauert nach Einschätzung des Frankfurter Fughafenbetreibers länger als zunächst erwartet. "Trotzdem sehen wir im Moment gute Chancen, dass sich 2025 das Vor-Corona-Niveau wieder einstellen wird", sagte Fraport-Chef Stefan Schulte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Es wird schrittweise nach oben gehen, für 2023/24 erwarten wir immerhin ein Niveau von 80 bis 90 Prozent."

* THYSSENKRUPP - Die IG Metall fordert eine Lösung für den angeschlagenen Stahlkonzern Thyssenkrupp Steel bis Weihnachten und einen Staatseinstieg von weit über 25 Prozent. "Steel verliert jede Woche einige Millionen Euro. Das hält der Konzern nicht mehr lange aus", sagte der stellvertretende Aufsichtsrats-Chef und Gewerkschafter Jürgen Kerner der "Rheinischen Post" (Freitagausgabe). Die Höhe des Staatseinstiegs leite sich aus der Frage ab, wie viel Liquidität das Unternehmen zum Überleben brauche. "Das werden deutlich mehr als 25 Prozent sein", sagte Kerner, der geschäftsführendes Vorstandsmitglied und Hauptkassierer der IG Metall ist.

* WIRECARD - Der frühere Wirecard-Manager Jan Marsalek war einer Zeitung zufolge wohl V-Mann des österreichischen Nachrichtendienstes. Die "Süddeutsche Zeitung" berief sich in einem Bericht auf eine Einschätzung deutscher Ermittler. Demnach liegen dem Generalbundesanwalt Anhaltspunkte dafür vor, dass "Marsalek von einem Mitarbeiter des österreichischen Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) als Vertrauensperson geführt wurde". Dies gehe aus einer Antwort des Bundesjustizministeriums auf eine Anfrage der Linken vor. Offizielle Stellungnahmen lägen nicht vor. Marsalek ist untergetaucht.

* EZB - Die Währungshüter der Europäischen Zentralbank haben Insidern zufolge bereits begonnen, über eventuelle Bestandteile eines neuen Hilfspakets für die Wirtschaft zu diskutieren. Vor allem weitere Anleihenkäufe und die mehrjährigen Liquiditätsspritzen für Banken - TLTRO genannt - hätten dabei im Fokus gestanden, sagten mehrere mit der Situation vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

rtr