* DEUTSCHLAND/WAHL - Die SPD ist dem vorläufigen amtlichen Endergebnis zufolge als stärkste Kraft aus der Bundestagswahl hervorgegangen. Sie kommt auf 25,7 (2017: 20,5) Prozent, wie der Bundeswahlleiter am Montag mitteilte. CDU/CSU erreichen 24,1 (2017: 32,9) Prozent. Die Grünen steigen mit 14,8 Prozent zur Nummer drei auf, gefolgt von der FDP mit 11,5 Prozent. Die AfD verliert und erringt 10,3 Prozent (2017: 12,7). Die Linkspartei erhält zwar nur 4,9 Prozent, zieht aber durch den Gewinn von drei Direktmandaten in den 20. Deutschen Bundestag ein. Bei mindestens drei Direktmandaten muss eine Partei die Fünf-Prozent-Hürde nicht überspringen, damit sie auch mit Listenkandidaten in den Bundestag einzieht. Es zeichnet sich nun ein Machtkampf um die Regierungsbildung ab: Sowohl SPD-Spitzenkandidat Olaf Scholz als auch sein Konkurrent Armin Laschet für die Union beanspruchen das Kanzleramt für sich. Die Grünen und die FDP - die beide zulegten - finden sich nun in der Rolle als Königsmacher wieder: Beide zusammen können sowohl unter der Führung der SPD als auch der CDU/CSU eine Koalition schmieden.

* BERLIN/WAHL - Bei der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus ist die SPD als stärkste Kraft hervorgegangen. Sie kam dem vorläufigen amtlichen Endergebnis zufolge auf 21,4 Prozent, gefolgt von den Grünen, auf die 18,9 Prozent entfielen, wie der Landeswahlleiter mitteilte. Bei der letzten Wahl 2016 hatte die SPD 21,6 Prozent erreicht. Die Grünen kamen auf 15,2 Prozent. Drittstärkste Kraft wurde die CDU mit 18,1 (2016: 17,6) Prozent. Die Linken erhielten 14,0 (15,6) Prozent und die FDP 7,2 (6,7) Prozent. Die AfD verbuchte 8,0 (14,2) Prozent der Stimmen.

* MECKLENBURG-VORPOMMERN/WAHL - Bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern kann Ministerpräsidentin Manuela Schwesig weiter regieren. Ihre SPD kommt dem vorläufigen amtlichen Endergebnis zufolge auf 39,6 Prozent der Stimmen, ein deutlicher Zuwachs im Vergleich zur letzten Wahl 2016 als sie 30,6 Prozent erreichte. Ihre mitregierende CDU erhielt 13,3 Prozent (19 Prozent), wie der Landeswahlleiter bekanntgab. Die Linke erzielte 9,9 (13,2) Prozent. Sowohl Grüne als auch FDP ziehen wieder in den Landtag in Schwerin ein.

* ZOOPLUS - Im milliardenschweren Rennen um den Münchner Online-Tierbedarfshändler hat sich der Finanzinvestor EQT an die Spitze gesetzt. Die Schweden kündigten ein Übernahmeangebot über 3,6 Milliarden Euro einschließlich Schulden an und übertrumpften damit den US-Rivalen Hellman & Friedman (H&F). Dessen Angebot an die Zooplus-Aktionäre über 460 Euro je Aktie läuft noch bis 12. Oktober, EQT bietet nun 470 Euro.

* GAZPROM - Der russische Staatskonzern ist zu mehr Gas-Lieferungen nach Europa bereit. Das sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Sonntag laut Nachrichtenagentur Interfax. Die Internationale Energie Agentur (IEA) hatte Russland ebenso wie EU-Parlamentarier vorgeworfen, nicht genügend Gas nach Europa zu liefern. In Europa sind die Preise in diesem Jahr rasant geklettert.

* CREDIT SUISSE - Der Verwaltungsratspräsident der Bank, Antonio Horta-Osorio, hat Spekulationen auf einen Wechsel an der Konzernspitze eine Absage erteilt. Auf die Frage der Schweizer Zeitung "SonntagsBlick", ob er plane, Thomas Gottstein an der Spitze der Bank auszuwechseln, antwortete er "Nein." Auch wolle er nicht selbst die operative Führung übernehmen, sagte er in einem gemeinsamen Interview mit dem Bankchef. "Ich kann nur mit Bestimmtheit sagen, dass Thomas Gottstein das volle Vertrauen des Verwaltungsrates hat."

* HUAWEI - Die Finanzchefin des chinesischen Telekommunikationskonzerns, Meng Wanzhou, ist wieder auf freiem Fuß und nach China zurückgekehrt. Sie hatte eine Einigung mit den US-Behörden erzielt und konnte damit ihren fast dreijährigen Hausarrest in Kanada beenden. Gleichzeitig wurden zwei in China inhaftierte Kanadier freigelassen.

* Die VERSICHERER haben an Betroffene der Flutkatastrophe in Deutschland bisher 1,5 Milliarden Euro ausgezahlt. Das sei mehr als ein Fünftel der Schadensumme, sagte der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen.

* In TUNESIEN haben Tausende Menschen gegen Präsident Kais Saied protestiert. Sie warfen ihm am Sonntag im Zentrum der Hauptstadt Tunis vor, mit der Ausweitung seiner Machtbefugnisse einen Staatsstreich angezettelt zu haben. Saied hatte im Juli Regierung und Parlament entmachtet. Vor wenigen Tagen hebelte er darüber hinaus Teile der Verfassung aus und verschaffte sich so die Macht, per Dekret zu regieren. Er verteidigt sein Vorgehen gegen Kritik als notwendig, um den politischen und wirtschaftlichen Stillstand in Tunesien zu überwinden und die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen.

rtr