* UKRAINE - Der russische Präsident Wladimir Putin hat ungeachtet der Warnungen des Westens die Entsendung von Soldaten in die Ost-Ukraine angeordnet. In den Außenbezirken der Stadt Donezk rollten am frühen Dienstagmorgen Militärfahrzeuge durch die Straßen. Darunter waren auch mehrere nicht gekennzeichnete Panzer, wie ein Reuters-Mitarbeiter berichtete. Putin hatte die Entsendung von "Friedenstruppen" in die Separatistengebiete im Osten der Ukraine angekündigt, nachdem er die Regionen Donezk und Luhansk als unabhängig anerkannt hatte. Der Westen verurteilte die Anerkennung scharf. US-Präsident Joe Biden setzte erste Sanktionen in Kraft und kündigte weitere Maßnahmen in Abstimmung mit den Verbündeten in Kraft. Bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats bezeichnete die US-Gesandte Linda Thomas-Greenfield die Behauptung von Putin, es würde sich um Friedenstruppen handeln, als "Unsinn". Putins Anerkennung der Separatistengebiete sei ein Versuch, einen Vorwand für eine weitere Invasion der Ukraine zu schaffen.
* URKAINE/RUSSLAND - Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj verurteilt Russlands Anerkennung der Separatisten-Regionen in der Ost-Ukraine und schließt jegliche territoriale Zugeständnisse aus. "Die internationalen Grenzen der Ukraine bleiben ungeachtet russischer Äußerungen bestehen. Wir werden niemandem etwas schenken", sagte Selenskyj am frühen Morgen in einer Ansprache an die Nation. Russland verletze mit der Anerkennung der Gebiete als unabhängig die Integrität und Souveränität der Ukraine. Die Ukraine verpflichte sich weiter zu Frieden und Diplomatie.
* UKRAINE - Russland hat sich das Recht zum Bau von Militärbasen in den abtrünnigen Donbass-Regionen gesichert. Das geht aus einer veröffentlichten Kopie einer Vereinbarung hervor, die Präsident Wladimir Putin mit Vertretern der selbst ernannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk unterzeichnet hat. Russland und die beiden abtrünnigen Regionen wollen zudem gesonderte Abkommen zur militärischen Zusammenarbeit unterzeichen.
* RUSSLAND/USA - Die grundsätzliche Zustimmung von US-Präsident Joe Biden, sich mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin zu treffen, wankt Washingtoner Regierungskreisen zufolge. Die USA würden die Diplomatie so lange weiterverfolgen, "bis die Panzer rollen", fügte er hinzu. Noch am Abend hat Biden nach Angaben des Washingtoner Präsidialamts ein Dekret unterzeichnet, das Geschäfte in oder mit den beiden von Russland anerkannten Separatisten-Regionen in der Ost-Ukraine verbietet. Dadurch werden allen Amerikanern unabhängig von ihrem Standort neue Investitionen in den Gebieten untersagt.
* ALLIANZ hat nach dem milliardenschweren Debakel mit Hedgefonds in den USA zwei Manager entlassen. Mit den insgesamt 15 Milliarden Dollar schweren Fonds hatten Allianz-Kunden - vor allem Pensionsfonds in den USA - zu Beginn der Corona-Krise Milliarden verloren. Sie verklagten die Allianz auf mehr als sechs Milliarden Dollar. Mit einem Großteil der Anleger hat sich die Allianz auf einen Vergleich geeinigt und dafür 3,7 Milliarden Euro zurückgestellt.
* FRESENIUS - Der Gesundheitskonzern hat das vergangene Jahr mit einem überraschend kräftigen Gewinnanstieg abgeschlossen. Der bereinigte Konzerngewinn kletterte im vierten Quartal um fünf Prozent auf 521 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Analysten hatten dagegen einen Rückgang auf im Schnitt rund 489 Millionen Euro erwartet. Der Umsatz legte um sieben Prozent auf 9,96 Milliarden Euro zu, währungsbereinigt stand ein Plus von fünf Prozent zu Buche. Bilanz-Pk (10:00)
* FRESENIUS MEDICAL CARE - Die Fresenius-Dialysetochter FMC hat mit den Folgen der Corona-Pandemie zu kämpfen, allerdings ging die Patientenübersterblichkeit dadurch im vierten Quartal zurück. Der bereinigte Konzerngewinn stieg im Schlussquartal um 29 Prozent auf 229 Millionen Euro. Der Umsatz erhöhte sich um sechs Prozent auf 4,6 Milliarden Euro. Bilanz-Pk (10:00)
* TELEFONICA DEUTSCHLAND - Firmenchef Markus Haas bleibt bei der Tochter der Telefonica. Der Vertrag werde vorzeitig bis Ende 2025 verlängert, teilte Telefonica Deutschland mit. Das Unternehmen will unter Haas die Strategie fortsetzen, profitables Wachstum und eine weiterhin attraktive Aktionärsvergütung zu erzielen, hieß es.
* GRENKE-Chef Michael Bücker sieht das Unternehmen nach dem Abschluss der Sonderprüfung der Finanzaufsicht BaFin "zurück in der Normalität". Die BaFin hatte eine nicht ordnungsgemäße Geschäftsorganisation sowie organisatorische Mängel in der Geldwäscheprävention festgestellt, weshalb Grenke nun einen höheren Risikopuffer vorhalten muss, bis die Mängel abgestellt sind. Natürlich liege es im Interesse von Grenke, dass dieser Puffer wieder aufgehoben werde, sagte Bücker der "Börsen-Zeitung". Er betonte, dass das geplante Neugeschäft dadurch nicht beeinträchtigt werde.
* BIONTECH/MEDIGENE - Die beiden deutschen Biotechunternehmen wollen bei der Entwicklung von Krebsimmuntherapien zusammenarbeiten. Medigene erhält im dem Zuge eine Vorabzahlung über 26 Millionen Euro von Biontech, teilten beide Firmen mit. Biontech wird zudem die Forschungskosten für die Dauer der zunächst auf drei Jahre angelegten Allianz erstatten. Die Mainzer werden darüber hinaus für die weltweite Entwicklung verantwortlich sein und die exklusiven Vermarktungsrechte für alle aus der Zusammenarbeit hervorgehenden Therapien besitzen.
* LIEFERKETTENGESETZ - Die Europäische Kommission will am Mittwoch einen Vorschlag zum Lieferkettengesetz vorlegen, das Großunternehmen für die Zustände bei ihren Zulieferern stärker in die Pflicht nimmt. In der EU tätige Firmen sollen dazu gebracht werden, zu prüfen, dass ihre weltweiten Lieferanten unter anderem keine Sklaven- oder Kinderarbeit dulden und Umweltstandards einhalten, wie es in dem Vorschlag der Kommission heißt, den Reuters einsehen konnte. Manager sollen zudem verpflichtet werden, sicherzustellen, dass Geschäftsmodell und Strategie ihres Unternehmens auf die Begrenzung der globalen Erwärmung von maximal 1,5 Grad ausgerichtet sind. In der EU wird mit langwierigen Debatten über das Vorhaben gerechnet.
rtr