* BREXIT - Das britischen Parlament hat zum zweiten Mal binnen einer Woche einen Antrag von Premierminister Johnson auf Neuwahlen abgelehnt. Für vorgezogene Wahlen Mitte Oktober stimmten in der Nacht zum Dienstag lediglich 293 Abgeordnete. 434 Ja-Stimmen, also eine Zwei-Drittel-Mehrheit, wären jedoch nötig gewesen, damit der Antrag durchgeht. Oppositionschef Jeremy Corbyn machte klar, dass die Abgeordneten einen EU-Austritt ohne Vertrag verhindern wollten. Wenige Stunden zuvor setzte Königin Elisabeth II. ein vom Unterhaus verabschiedetes Gesetz in Kraft, das Johnson verpflichtet, eine dreimonatige Verschiebung des Brexit bis Ende Januar zu beantragen, sofern er bis zum 19. Oktober kein Austrittsabkommen erzielt. Johnson lehnt eine Fristverlängerung kategorisch ab. Er wolle sein Land auf jeden Fall wie vorgesehen Ende Oktober aus der EU führen, notfalls auch ohne Abkommen. "Diese Regierung wird den Brexit nicht noch weiter hinauszögern." Die britischen Abgeordneten wurden zum Ende der hitzigen Parlamentsdebatte gegen ihren Willen in eine Zwangspause bis zum 14. Oktober geschickt.

* IAA - Frankfurt ist ab heute wieder Mekka für Autofans: Die 68. Internationale Automobil-Ausstellung beginnt. Bis Mittwoch präsentieren die großen Hersteller zunächst der Presse ihre neuen Elektroautos, Stadtgeländewagen und Sportwagen. Anders als in früheren Jahren wollen Klimaschützer ihren Protest dieses Mal lautstark vor die Tore des Messegeländes tragen. Sie haben Demonstrationen und Blockaden angekündigt. Umweltschutzverbände und die Klimaschutzbewegung "Fridays for Future" fordern ein sofortiges Ende von Verbrennungsmotoren, um die klimaschädlichen Kohlendioxidemissionen zu senken. Die Autokonzerne wollen sich der Kritik stellen.

* Die DEUTSCHE BANK sieht sich bei ihrem Konzernumbau auf Kurs. "Wir sind auf einem guten Weg, unsere Ziele in diesem Jahr beim Bilanzabbau zu erreichen", sagte Finanzchef James von Moltke bei einer Konferenz von Barclays in New York. Die Beeinträchtigungen im Investmentbanking durch die Restrukturierung seien geringer als die Bank selbst berechnet und vorhergesagt habe.

* COMMERZBANK-COO Jörg Hessenmüller hält die zuletzt mit Problemen kämpfende IT des Geldhauses für verlässlich. "Hinter der jüngsten IT-Panne stand eine Verkettung unglücklicher Umstände", sagte er der "Börsen-Zeitung". "Unsere Kernbank-Systeme sind verlässlich." Er wolle künftig die Komplexität der IT reduzieren und vermehrt Cloud-Angebote nutzen.

* VOLKSWAGEN rechnet trotz Brexit und dem Handelskonflikt zwischen den USA und China nicht mit einer Krise. Die Unsicherheit bereite ihm zwar Sorgen, sagte Konzernchef Herbert Diess Reuters-TV. "Das beeinflusst natürlich auch, wie wir in die Zukunft gucken." Andererseits habe sich VW in den vergangenen Monaten recht gut geschlagen. "Wir haben Marktanteile weltweit dazugewonnen." Deshalb blicke er "verhalten optimistisch in den Rest des Jahres".

* VOLKSWAGEN - Audi-Vorständin Hildegard Wortmann will die Modellpalette der VW-Tochter entschlacken. "Wir müssen konsequenter rausschneiden, was der Kunde nicht mehr nachfragt. Nicht jedes Modell braucht einen Nachfolger", sagte Wortmann dem "Handelsblatt". Eine Entscheidung, ob die beiden Sportwagenikonen TT und R8 noch weitergeführt werden sollen, solle noch in diesem Jahr fallen.

* VOLKSWAGEN-Chef Herbert Diess stimmt Kritikern der Autobranche in Teilen zu. Er teile die Ansicht, "dass das Auto in der Stadt für die Mobilität ein schlechter Kompromiss ist", sagte Diess bei einer Diskussion mit einer Spitzenvertreterin der Protestbewegung gegen die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA). Die Zukunft der Mobilität in den Städten liege in einer Mischung aus öffentlichem und individuellem Verkehr. Viele Menschen seien allerdings auch künftig auf das Auto angewiesen.

* VOLKSWAGEN-Miteigner Wolfgang Porsche schließt eine Beteiligung an dem US-Elektroautobauer Tesla offenbar doch nicht aus. "Man muss immer alles überlegen dürfen", sagte der 76-Jährige auf Fragen von Journalisten am Rande einer VW-Veranstaltung am Vorabend der Automesse IAA in Frankfurt. Im Moment sei Tesla jedoch viel zu teuer.

* SAP sieht sich wegen des Handelsstreits zwischen den USA und China im Wettbewerbsvorteil. Konzernchef Bill McDermott sagte in einem Reuters-Interview, das Unternehmen sei aufgrund des deutschen Firmensitzes potenziell mit weniger Einschränkungen im China-Geschäft konfrontiert als seine US-Konkurrenten.

* GOOGLE droht neues Ungemach: Die Generalstaatsanwälte von 48 US-Bundesstaaten sowie Washington D.C. und Puerto Rico haben eine Kartelluntersuchung gegen den Online-Riesen und weitere große High-Tech-Firmen eröffnet. Dafür schlossen sie sich nach eigenen Angaben einer vom texanischen Generalstaatsanwalt Ken Paxton angeführten Initiative an. Die Ermittlungen sollen sich demnach auf Googles Werbe-Geschäft konzentrieren.

* SAUDI ARAMCO - Der weltgrößte Ölkonzern nimmt einen neuen Anlauf für den größten Börsengang aller Zeiten. Der Gang aufs Parkett solle so bald wie möglich erfolgen, sagte der neue Energieminister Prinz Abdulasis bin Salman, der den Posten erst vor wenigen Tagen übernommen hatte. Allerdings wird er Insidern zufolge zunächst kleiner ausfallen als erwartet. Bis zum Jahresende will der Energieriese an der Börse in Riad ein Prozent platzieren, ein weiteres Prozent soll 2020 folgen, wie mehrere mit der Sache vertraute Personen sagten.

rtr