* UKRAINE - Die Ukraine bittet um mehr Waffen, um die Belagerung der Hafenstadt Mariupol zu beenden. In einer Fernsehansprache sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, die russischen Streitkräfte sammelten sich zu einem erneuten Angriff auf Mariupol und könnten dabei auch auf chemische Waffen zurückgreifen. "Wir sind bei den notwendigen Waffen immer noch auf Nachschub angewiesen. Leider bekommen wir nicht so viele, wie wir brauchen, um die Blockade von Mariupol aufzuheben und den Krieg schneller zu beenden." Selenskyj forderte die westlichen Länder erneut auf, ihre Sanktionen zu verschärfen. "Ein Öl-Embargo gegen Russland ist ein Muss. Jedes neue Sanktionspaket, das nicht Öl einschließt, wird in Moskau mit einem Lächeln aufgenommen werden."
* UKRAINE - Einer UN-Vertreterin zufolge gibt es immer mehr Berichte über Vergewaltigungen in der Ukraine. "Wir hören immer häufiger von Vergewaltigungen und sexueller Gewalt", sagte die Frauen-Direktorin der Vereinten Nationen (UN), Sima Sami Bahous, dem Sicherheitsrat. Die Massenvertreibungen durch russische Soldaten, der Einsatz von Söldnern sowie die Brutalität gegenüber der Zivilbevölkerung "lassen alle Alarmglocken schrillen".
* DEUTSCHE BANK/COMMERZBANK - Die beiden Banken verlieren nach dem US-Hedgefonds Cerberus einen weiteren großen Investor. Die Investmentbank Morgan Stanley bot am Markt zwei Aktienpakete der beiden deutschen Großbanken von jeweils mehr als fünf Prozent an, die vom selben Investor stammen. Sie dürften ihm insgesamt 1,75 Milliarden Euro bringen. Den Namen des Verkäufers nannte die beauftragte Bank nicht. Anteilspakete an der Deutschen Bank und der Commerzbank in dieser Größenordnung haben aber nur die US-Vermögensverwalter Blackrock und Capital Group gemeldet.
* ATLANTIA - Die Holding der Unternehmerfamilie Benetton und der US-Investor Blackstone wollen Insidern zufolge in den kommenden Tagen ein Gebot für den italienischen Infrastruktur-Konzern abgeben.
* GIVAUDAN - Der Schweizer Duft- und Aromenhersteller hat den Umsatz im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 6,4 Prozent auf 1,78 Milliarden Franken gesteigert. Vor allem das Geschäft mit Getränken, Milchprodukten, Snacks und Süßwaren habe floriert. Das Genfer Unternehmen werde im laufenden Jahr in Zusammenarbeit mit seinen Kunden die Preise weiter erhöhen, um den Anstieg der Produktionskosten vollständig auszugleichen.
* OPEC: Die Organisation der Erdölproduzierenden Länder (Opec) hat sich für außerstande erklärt, einen etwaigen Ausfall der russischen Öl-Produktion als Folge von Sanktionen wegen des Kriegs in der Ukraine auszugleichen. Die Versorgungslücke könne mehr als sieben Millionen Barrel pro Tag (bpd) an Öl und anderen Flüssigexporten erreichen, erklärte Opec-Generalsekretär Mohammed Barkindo am Montag bei einem Treffen mit EU-Vertretern einem Redemanuskript zufolge. "Angesichts der aktuellen Nachfrageaussichten wäre es nahezu unmöglich, einen Verlust an Volumen in dieser Größenordnung zu ersetzen", hieß es in dem Text weiter, in den die Nachrichtenagentur Reuters Einblick erhielt.
* KONJUNKTUR: Deutschland muss sich bis zum Ende des Jahrzehnts auf härtere Zeiten und schwierige wirtschaftliche Jahre einstellen. "Der Angriff Russlands auf die Ukraine ist eine Zäsur. Sie manifestiert endgültig den Übergang von der weitgehend regelbasierten zu einer stärker machtbasierten Weltordnung", sagt Veronika Grimm, Mitglied im Sachverständigenrat der Bundesregierung, der "Rheinischen Post". Deutschland müsse bei der Energieversorgung, beim Bezug von kritischen Rohstoffen und in den Handelsbeziehungen unabhängiger werden. Das gehe mit höheren Kosten einher und erzwinge einen schnelleren Strukturwandel. Zudem müsse mehr für die Verteidigung ausgegeben werden. "Das Jahrzehnt wird anstrengend. Das Zeitalter der Friedensdividenden ist vorbei."
rtr