* DEUTSCHLAND/ENERGIE - Die Bundesregierung will den Ausbau erneuerbarer Energien massiv beschleunigen. Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) bringt dafür heute Regierungskreisen zufolge ein umfangsreiches Maßnahmenbündel ins Kabinett ein. Das sogenannte Osterpaket sieht Änderungen an zahlreichen Gesetzen und Verordnungen vor. Damit sollen energiepolitische Ziele aus dem Ampel-Koalitionsvertrag umgesetzt werden, die unabhängig vom Krieg in der Ukraine, wegen der hohen Abhängigkeit von Energielieferungen aus Russland aber mittlerweile noch wichtiger geworden sind.

* UKRAINE - Nach dem russischen Truppen zugeschriebenen Tod hunderter Zivilisten im Großraum Kiew bringt die EU-Kommission ein neues Sanktionspaket gegen Russland auf den Weg. "Wir haben alle die grauenvollen Bilder aus Butscha und anderen Regionen gesehen, die die russischen Truppen kürzlich verlassen haben", erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. "Diese Gräueltaten können nicht und werden nicht unbeantwortet bleiben." Die Maßnahmen, über die die 27 EU-Mitglieder noch abstimmen müssen, sehen ein Einfuhrverbot unter anderem für russische Kohle vor.

* UKRAINE - Die USA und ihre Verbündeten werden heute neue, umfassende Sanktionen ankündigen, erklärte das US-Präsidialamt. Mit den Maßnahmen sollen alle neuen Investitionen in Russland verboten sowie bereits geltende Sanktionen gegen Finanz-Einrichtungen und staatliche Unternehmen verschärft werden. Das Paket sei mit den G7 und der EU abgestimmt.

* VOLKSWAGEN setzt Finanzchef Arno Antlitz zufolge auf Profitabilität statt auf Masse. "Das Kernziel ist nicht Wachstum", sagte er der "Financial Times". "Wir fokussieren uns mehr auf Qualität und Margen statt Volumen und Marktanteile." In den nächsten acht Jahren werde VW die Zahl seiner Verbrennermodelle in Europa um 60 Prozent reduzieren.

* MERCEDES-BENZ will angesichts explodierender Energiepreise seine eigene Ökostromerzeugung ausbauen. "Wir denken jetzt als ein großes Industrieunternehmen über eine Teilenergieautarkie nach", sagte Vorstandschef Ola Källenius auf einer virtuellen Konferenz der Stiftung KlimaWirtschaft und des Umweltbundesamts. Eine entsprechende Entscheidung zur Energieerzeugung sei in einer Vorstandssitzung am Dienstag getroffen worden. Es gehe jetzt um einen massiven Ausbau der Photovoltaik. "Wir haben viele Dächer und auch andere Flächen, die man nutzen kann. Wir reden über Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe."

* Tech-Konzerne könnten einem Dokument zufolge zur Zahlung von Gebühren für die EU-Kontrolle neuer Sorgfaltspflichten verpflichtet werden. Die Abgabe könnte bis zu 0,1 Prozent des jährlichen Nettogewinns sehr großer Online-Plattformen oder Suchmaschinen betragen, wie aus der von Reuters eingesehen Unterlage hervorgeht. Die Summe solle sich daran orientieren, welche Kosten der Kommission schätzungsweise entstehen, wenn sie die Einhaltung neuer Auflagen nach dem Gesetz über digitale Dienste (Digital Services Act, DSA) überwacht. EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager rechnet einem Insider zufolge mit Einnahmen von 20 bis 30 Millionen Euro pro Jahr. Es wären die ersten Gebühren, die die Kommission erhebt.

* INTEL stellt ab sofort alle Geschäfte in Russland ein. Es seien Vorkehrungen getroffen worden, dass das weltweite Geschäft dadurch so gering wie möglich beeinträchtigt werde, teilt der Chip-Hersteller mit.

* GAZPROM GERMANIA ist nach Ansicht der Bundesnetzagentur wieder zu einem verlässlichen Partner auf dem Gasmarkt geworden. Mit der Entscheidung der Bundesregierung, die Bundesnetzagentur zum Treuhänder zu bestellen, habe sich die Lage des Unternehmens geändert, sagte Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, dem "Handelsblatt". Niemand müsse sich mehr Sorgen machen, mit Gazprom Germania in dieser neuen Konstellation Geschäfte zu machen. "Ich halte die Gefahr einer technischen Insolvenz für gebannt."

rtr