* FLUT - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den Menschen in den Hochwassergebieten Hilfe zugesichert. "Ich darf den Menschen sagen: Wir werden sie in schwierigen, schrecklichen Stunden nicht alleine lassen. Wir werden auch helfen, wenn es um den Wiederaufbau geht", sagt Merkel in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit US-Präsident Joe Biden. "Die Zahl von extraordinären Wetterereignissen hat dramatisch zugenommen", fügt sie hinzu. Deshalb müsse die Welt handeln.

* USA/INFLATION - Der mit der Wiedereröffnung der US-Wirtschaft nach der Corona-Krise verbundene Inflationsschub hat die Notenbank Fed offenbar kalt erwischt. Bei einer Anhörung im US-Senat räumte Fed-Chef Jerome Powell ein, dass diese historisch betrachtet "einmalige" Teuerung höher ausgefallen sei als die Fed "oder irgendjemand" erwartet hätte. Sie gehe nicht wie in früheren Konjunkturphasen mit einem heiß laufenden Arbeitsmarkt einher. Vielmehr sei mit der Wiedereröffnung "ein Schock durch das System gegangen" und habe die Teuerung weit über die von der Fed angestrebte Zwei-Prozent-Marke getrieben: "Natürlich sehen wir das nicht entspannt."

* DAIMLER lässt sich bei seinen Überlegungen über Möglichkeiten einer eigenen Produktion von Batteriezellen noch nicht in die Karten schauen. Konzernchef Ola Källenius verwies auf eine entsprechende Frage bei einer Online-Veranstaltung auf den kommende Woche geplanten Investorentag zur Elektromobilität, dem er nicht komplett vorgreifen wolle. "Nur so viel: Ich teile absolut die Einschätzung, dass man bei der Batterie die komplette Lieferantenkette angucken muss, bis hin zu den Rohmaterialien." Wenn immer mehr Hersteller in die Elektromobilität einstiegen, seien Engpässe bei bestimmten Rohstoffen abzusehen. Deshalb müsse man schon jetzt mit seinen Partnern über die Absicherung der gesamten Lieferkette sprechen.

* FUCHS PETROLUB - Der Mannheimer Schmierstoffhersteller bekommt die steigenden Rohstoffpreise zu spüren. Zwar seien die Verkaufspreise erhöht worden, um die Folgen für das Unternehmen abzumildern, diese griffen aber erst mit Zeitverzögerung, sagte Finanzchefin Dagmar Steinert der "BöZ". Sie erwarte deshalb für das zweite und dritte Quartal niedrigere Margen als zu Jahresbeginn, als nach Steuern eine Rendite von über zehn Prozent erzielt wurde.

* CECONOMY - Der Elektronikhändler denkt darüber nach, seine Aktionäre erneut über die Komplettübernahme der Media-Saturn-Holding abstimmen zu lassen. Das Unternehmen teilt mit, nach Klagen die Transaktion möglicherweise abermals einer Hauptversammlung zur Beschlussfassung vorzulegen. Der Konzern prüfe, ob die Aktionäre dabei in ihren jeweiligen Aktiengattungen abstimmen könnten. Ceconomy beabsichtige weiterhin, die Transaktion umzusetzen. Das Unternehmen geht aber nicht mehr davon aus, dass diese noch im laufenden Geschäftsjahr vollzogen werden könne.

* JENOPTIK - Gut laufende Geschäfte in einer Sparte sowie die Erholung in der Autobranche haben Gewinn und Umsatz des Technologiekonzerns angetrieben. Der Umsatz legte im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um knapp 30 Prozent zu, das Ebitda um rund 120 Prozent. "Zu diesem Anstieg beigetragen hat vor allem die sehr gute Entwicklung in der Division Light & Optics", erklärte das Unternehmen. Der Vorstand geht davon aus, bei Umsatz und Ebitda-Marge die bisherige Prognose übertreffen zu können. Beim Umsatz rechne er mit 880 bis 900 Millionen Euro 2021, die Ebitda-Marge peilt er zwischen 19,0 und 19,5 Prozent an nach zuvor 16 bis 17 Prozent.

* Seit Ende des vergangenen Jahres beobachte man "extrem steigende Rohstoffpreise" in Folge der Rohstoffknappheit und große Volatilitäten in den Lieferketten, erläutert Fuchs-CFO Dagmar Steinert im Gespräch mit der Börsen-Zeitung und verweist unter anderem auf den Mangel an Halbleitern sowie die Unterbrechung der Lieferketten durch ein gestrandetes Containerschiff im Suez-Kanal. Diese Entwicklungen haben laut Steinert zumindest temporär "erhebliche Auswirkungen auf die Profitabilität".

* AMAZON - Der amerikanische Internet-Konzern muss nach Ansicht von US-Finanzministerin Janet Yellen möglicherweise nicht die verabredete globale Mindeststeuer von 15 Prozent zahlen. "Es hängt davon ab, ob die Firma die Rentabilitätsschwelle erreicht oder nicht, und da bin ich mir nicht sicher", sagte Yellen in einem Interview mit dem US-TV-Sender CNBC auf die Frage, ob das Abkommen von mehr als 130 Staaten die Besteuerungsrechte für Amazon neu verteilen würde. Die Staaten hatten sich auf eine globale Mindestbesteuerung von 15 Prozent geeinigt, um auch große internationale Konzerne steuerlich heranzuziehen.

* BOJ - Die japanische Notenbank (BoJ) hat ihren Wachstumsausblick für das laufende Jahr gesenkt, geht aber insgesamt weiter von einer moderaten Konjunkturerholung aus. In ihrem am Freitag vorgelegten vierteljährlichen Bericht rechnet die Zentralbank nun damit, dass die Wirtschaft in dem bis März 2022 laufenden Geschäftsjahr um 3,8 Prozent wachsen dürfte. Im April hatte die Zentralbank noch 4,0 Prozent angesetzt. Die Währungshüter revidierten aber zugleich ihre Prognose für das nächste Geschäftsjahr auf 2,7 Prozent von 2,4 Prozent. Zur Begründung verwiesen sie darauf, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie mit dem Voranschreiten der Impfkampagne nachlassen und der Konsum anziehen dürften.

rtr