* DEUTSCHLAND - Die Bundesregierung bringt heute ihren Entwurf für den Bundeshaushalt 2021 auf den Weg. Finanzminister Olaf Scholz plant nach Aussagen aus seinem Ministerium neue Schulden von rund 96,2 Milliarden Euro. Für diese zweithöchste Neuverschuldung in der Geschichte der Bundesrepublik müsste der Bundestag erneut die Schuldenbremse aufheben. Begründet wird die hohe Kreditaufnahme vor allem mit der Virus-Krise. Die Steuereinnahmen bleiben dadurch 2021 voraussichtlich um über 30 Milliarden Euro unter dem Vorkrisenniveau von 2019. Auf der anderen Seite stehen hohe Ausgaben durch Konjunktur- und Hilfspakete sowie durch Zuschüsse an die Sozialversicherungen.

* DEUTSCHLAND/VIRUS - Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts sind in 1769 neuen Fällen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet worden. Damit steigt die Gesamtzahl auf 275.927. Weitere 13 Menschen starben. Die Zahl der Todesfälle erhöht sich dadurch auf 9409. Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) warnt vor den Kollateralschäden im Kampf gegen Corona. "An den Folgen der Lockdowns werden weit mehr Menschen sterben als am Virus", sagte Müller dem "Handelsblatt" mit Blick insbesondere auf Afrika.

* USA/VIRUS - Die Zahl der Virus-Toten in den USA hat einer Zählung der Nachrichtenagentur Reuters zufolge die Marke von 200.000 übersprungen. Derzeit kommen den Zählungen zufolge etwa 800 Verstorbene pro Tag hinzu. Damit sind die USA gemessen an den offiziellen Daten anderer Länder das weltweit am stärksten betroffene Land. Die Zahl der positiv auf Covid-19 getesteten US-Bürger stieg zuletzt um rund 44.000 auf 6,87 Millionen.

* SIEMENS ENERGY - Die Siemens-Tochter wird zu ihrem Börsendebüt am Montag für einen Tag in den Dax aufgenommen. Der Leitindex hat damit an diesem Tag 31 statt der üblichen 30 Werte. "Diese Anpassung gewährleistet die Abbildbarkeit des Index für Investoren", erklärte die Deutsche Börse. Siemens Energy wird von der Siemens AG abgespalten. Die Siemens-Aktionäre bekommen dabei über das Wochenende für je zwei Aktien ein Siemens-Energy-Papier ins Depot gebucht.

* OSRAM - Für die verbliebenen Aktionäre von Osram hat sich das Warten gelohnt. Der Mehrheitsaktionär des Münchner Lichtkonzerns, der österreichische Sensor-Spezialist AMS, bietet ihnen eine Abfindung von 44,65 Euro je Aktie, wenn sie ihm ihre Papiere verkaufen, wie beide Unternehmen mitteilten. Das ist deutlich mehr als die 41 Euro, mit denen AMS sich bisher 71 Prozent an Osram gesichert hatte.

* TESLA will den Preis für seine Elektroautos drastisch senken. Dazu sollen nach Worten von Konzernchef Elon Musk vor allem die Produktionskosten für die Batterien heruntergefahren werden. Die Umstellung der Fertigung werde ungefähr drei Jahre dauern, sagte Musk. Die Tesla-Aktie brach im nachbörslichen Handel ein.

* NIKE - Der weltgrößte Sportartikelhersteller hat die Corona-Krise dank eines boomenden Online-Handels und einer Nachfrageerholung in China bislang deutlich besser weggesteckt als erwartet. Der Adidas-Rivale übertraf im ersten Quartal bei Gewinn und Umsatz die Schätzungen von Analysten. Unter dem Strich stand ein Ergebnis von 1,52 Milliarden (Vorjahr: 1,37 Milliarden) Dollar, wie das Unternehmen mitteilte. Der Umsatz ging leicht um 0,6 Prozent auf 10,6 Milliarden Dollar zurück. In China kletterten die Erlöse allerdings um sechs Prozent.

* KNAUS TABBERT - Erstnotiz an der Frankfurter Börse - Der bayerische Wohnmobil-Hersteller legte den Ausgabepreis am Dienstagabend auf 58 Euro fest.

* USA/EU - Der US-Demokrat Joe Biden würde einem seiner Berater zufolge den Handelsstreit mit der EU beilegen, sollte er Nachfolger von US-Präsident Donald Trump werden. Biden würde aber daran arbeiten, die Ungleichgewichte im Handel mit landwirtschaftlichen Gütern zwischen beiden Seiten abzubauen, sagte Tony Blinken, ein ranghoher Berater Bidens, auf einer Online-Veranstaltung der US-Handelskammer. Biden und Trump hätten einen sehr unterschiedlichen Blick auf Europa. Biden bevorzuge einen deutlich kooperativeren Ansatz zu Themen wie Klima und Handel.

* FED - Die US-Notenbank sieht die Wirtschaft trotz einer spürbaren Erholung noch nicht über den Berg und dringt auf neue Konjunkturhilfen der Politik. Fed-Chef Jerome Powell betonte vor einem Kongressausschuss, vor der Wirtschaft liege weiterhin ein "sehr unsicherer" Weg. Eine vollständige Erholung sei erst zu erwarten, wenn das Virus unter Kontrolle sei, sagte er vor dem Ausschuss für Finanzdienstleistungen des Repräsentantenhauses. Die Fed verpflichte sich weiterhin, die gesamte Bandbreite ihrer Instrumente zu nutzen - und zwar so lange, wie es nötig sei.

* BREXIT - Das umstrittene Binnenmarktgesetz des britischen Regierungschefs Boris Johnson hat im Parlament eine weitere Hürde genommen. Die Abgeordneten stimmten mehrheitlich Änderungen an dem Gesetz zu. Es würde der Regierung in London die Möglichkeit geben, die im Brexit-Vertrag festgeschriebene Regelung auszuhebeln, nach der im britischen Nordirland auch künftig EU-Zoll-Regeln gelten sollen. Johnsons Vorhaben ist auch in seiner eigenen Partei umstritten.

* USA/WAHL - Rund eineinhalb Monate vor der US-Präsidentenwahl liegt der Demokrat Joe Biden einer Umfrage zufolge im umkämpften Bundesstaat Michigan vor Amtsinhaber Donald Trump, während es in North Carolina ein Patt gibt. Biden kommt der Reuters/Ipsos-Erhebung zufolge in Michigan auf 49 Prozent der Stimmen, Trump auf 44 Prozent. In North Carolina würden demnach beide Kandidaten 47 Prozent auf sich vereinen.

rtr