* CORONA - Angesichts rasant steigender Fallzahlen in Deutschland und Europa fordert Bundeskanzlerin Angela Merkel dazu auf, die Regeln einzuhalten. Gesundheitsminister Jens Spahn und der Chef des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, äußerten sich "sehr besorgt" über die Entwicklung. Inzwischen übersprang die Sieben-Tage-Inzidenz auch in den Großstädten Berlin und Frankfurt die kritische Marke von 50 Positiv-Tests pro 100.000 Einwohner. Man könne nicht ausschließen, dass in Deutschland die Zahl der neuen Fälle auf über 10.000 steige, sagte Wieler. Zugleich warnte Spahn aber vor Panik. Er sehe Deutschland für den Winter gut gerüstet gegen die Pandemie. Forschungsministerin Anja Karliczek rechnet damit, dass im Sommer 2021 ein Impfstoff für breite Teile der Bevölkerung zur Verfügung stehen werde.

* CORONA - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) meldet mit 338.779 die höchste Zahl von neuen Positiv-Tests seit dem Beginn der Epidemie. Die Zahl der Todesfälle sei um 5514 angestiegen, heißt es auf der WHO-Website.

* TRUMP - Gut eine Woche nach seiner Krankenhaus-Einweisung wegen einer Corona-Infektion peilt US-Präsident Donald Trump den nächsten öffentlichen Auftritt an. "Ich denke, ich werde Samstagnacht eine Wahlkampfveranstaltung abhalten, wenn wir genug Zeit haben, sie zusammenzubekommen", sagte Trump in einem Telefon-Interview mit dem Sender Fox News. Trumps Leibarzt Sean Conley teilte mit, die Behandlung des Präsidenten sei abgeschlossen. Die Therapie habe "extrem gut" angeschlagen.

* DEUTSCHE WOHNEN-Chef Michael Zahn sieht eine Auslandsexpansion skeptisch. "Grundsätzlich glaube ich nicht, dass man in unserem Sektor ein deutsches Geschäftsmodell einfach ins Ausland transferieren kann", sagte Zahn dem "Handelsblatt". "Man muss eine kritische Größe erreichen. Die großen Möglichkeiten dafür sehe ich in Frankreich oder anderen Ländern nicht."

* GRENKE - Der Leasinganbieter stellt sein Franchisemodell auf den Prüfstand und würde im Fall einer Aufgabe des bestehenden Gebildes auch Verluste übernehmen. "Würde das bisherige Franchisemodell zugunsten einer frühen Integration der Franchisefirmen aufgegeben, würde dies auch bedeuten, dass die AG Anfangsverluste der Start-ups zu tragen hätte", sagte Finanzchef Sebastian Hirsch der "BöZ".

* TELEFONICA DEUTSCHLAND - Der spanische Mutterkonzern Telefonica befindet sich Insidern zufolge bei der Suche nach einem Finanzinvestor für eine neue Glasfaser-Gesellschaft in Deutschland auf der Zielgeraden. Ziel sei es, die Gespräche noch möglichst im Oktober zu einem Ende zu bringen, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Es habe ein großes Interesse an dem letztlich wohl rund fünf Milliarden Euro schweren Vehikel gegeben. Inzwischen spreche Telefonica exklusiv mit einem Investor, der die Mehrheit am Eigenkapital der Firma halten soll.

* 1&1 DRILLISCH/TELEFONICA DEUTSCHLAND - Im Preisstreit mit Telefonica Deutschland sieht sich die United-Internet-Tochter 1&1 Drillisch nach Erhalt eines neuen Entwurfs des Schiedgutachtens im Recht. Der Gutachter komme zu dem Ergebnis, dass die von Telefonica im Dezember 2018 geltend gemachte Preiserhöhung im geprüften Zeitraum (2016 bis 2020) in voller Höhe unberechtigt sei, teilte der Mobilfunk-Anbieter mit. Dementsprechend führe die Preiserhöhung aus Dezember 2018 nicht zu einer Zahlungsverpflichtung von 1&1 Drillisch.

* ZALANDO hebt nach einem Umsatz- und Gewinnsprung im dritten Quartal seine Jahresprognose an. Demnach soll der Umsatz im Geschäftsjahr 2020 um 20 bis 22 Prozent wachsen, bisher waren 15 bis 20 Prozent erwartet worden. Das bereinigte Betriebsergebnis (Ebit) solle 375 bis 425 Millionen Euro erreichen, verglichen mit einer bisherigen Prognose von 250 bis 300 Millionen. Im dritten Quartal stieg der Umsatz um 20 bis 23 Prozent auf 1,83 bis 1,87 Milliarden Euro und das bereinigte Ebit vervielfachte sich auf 100 bis 130 Millionen Euro, nach 6,3 Millionen im Vorjahresquartal.

* THYSSENKRUPP - Die deutschen Maschinenbauer fürchten bei einem Einstieg des Staates beim schwächelnden Stahlkonzern Thyssenkrupp Steel Europe negative Auswirkungen auf den Wettbewerb. "Auch da gilt die Frage, muss es eine Staatsbeteiligung sein oder gibt es andere Vehikel, die weniger wettbewerbsverzerrend sind", sagte der Präsident des Branchenverbandes VDMA, Carl Martin Welcker. Die IG Metall und der Betriebsrat von Thyssenkrupp Steel Europe hatten das Land NRW und den Bund aufgefordert, sich an dem größten deutschen Stahlkonzern zu beteiligen.

* SUNRISE - Das milliardenschwere Übernahmeangebot des US-Kabelkonzerns Liberty Global für das Schweizer Mobilfunkunternehmen Sunrise hat eine wichtige Hürde genommen. Gemäss dem vorläufigen Ergebnis des Übernahmeangebots nahmen bisher 81,98 Prozent der Sunrise-Aktionäre die Offerte an, wie Liberty mitteilte. Die Bedingung einer Mindestannahme-Quote von zwei Dritteln sei damit erfüllt worden.

* USA/HILFSPAKET - Die US-Regierung und Demokraten im Kongress haben wieder Gespräche über weitere Staatshilfen zur Bewältigung der Corona-Krise aufgenommen. "Jetzt beginnen sie zu laufen", sagte Präsident Donald Trump dem Sender Fox Business News dazu. Es gebe eine gute Chance auf eine Einigung. Die Präsidentin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, sprach ihrerseits von gewissen Fortschritten.

* VIRUS/TRUMP - Die Amerikaner verlieren immer mehr das Vertrauen in das Corona-Krisenmanagement von US-Präsident Donald Trump. Laut einer zwischen Dienstag und Donnerstag erstellten Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters und des Meinungsforschungsinstituts Ipsos befürworten lediglich noch 37 Prozent der Befragten Trumps Umgang mit der Pandemie. 59 Prozent lehnen seinen Kurs dagegen ab. Mit 22 Prozentpunkten war der Abstand zwischen den beiden Werten noch nie so groß seit Beginn der Erhebung Anfang März.

rtr