Vor allem positive Vorgaben der Übersee-Börsen gaben Dax & Co Rückenwind. In Asien standen am Morgen Kursgewinne vor allem in Hongkong zu Buche wegen der in China spürbaren Hoffnung auf Corona-Lockerungen. Die US-Aktienmärkte hatten am Vortag zwar überwiegend schwächer geschlossen, wurden beim Broker IG zuletzt aber deutlich höher taxiert.
Nach Einschätzung der UBS-Chartexperten befindet sich der Dax derzeit auf einer "Achterbahnfahrt" um die 14 000 Punkte. Bereits am Vortag war er um diese Marke geschwankt, aber letztlich darunter aus dem Handel gegangen. Den von den Experten als wichtig erachteten Bereich von 13 925 bis 13 950 Zählern hatte er aber gehalten. "Nachdem diese Auffangzone standgehalten hat, könnte dieses Level nun erneut als Sprungbrett für einen Erholungsversuch genutzt werden", betonten sie.
Am Nachmittag stehen neue US-Konjunkturdaten im Fokus. Zu Wochenbeginn hatten Daten aus China und mit dem Empire-State-Index ein Stimmungsindikator für die US-Industrie enttäuscht. Dagegen seien von den Einzelhandelsumsätzen und Industrieproduktionsdaten aus den USA keine herben Stimmungsdämpfer zu erwarten, schrieben die Experten der Landesbank Helaba.
Außerdem legten einige Unternehmen Geschäftszahlen vor. Der Lkw-Bauer Daimler Truck konnte im ersten Quartal dank Preiserhöhungen die Belastungen unverhofft gut abfangen. Das Geschäft läuft sogar so rund, dass der Konzern trotz Lieferschwierigkeiten und Kostensteigerungen die Jahresziele für den Umsatz erhöhte und daher auch bessere Aussichten beim Ergebnis sieht. Mit einem Kursplus von sechseinhalb Prozent auf 28,785 Euro zählten die Aktien zu den größten Dax-Gewinnern und markierten zudem den höchsten Stand seit Ende Februar.
Aus dem MDax berichtete Grand City Properties für den Jahresauftakt einen operativen Ergebnisanstieg (FFO1). Für das Jahr strebt der Wohnimmobilienkonzern ein weiteres Wachstum an. Dank höherer Mieten und geringem Leerstand habe das Unternehmen etwas besser abgeschnitten als erwartet, lobte Berenberg-Analyst Kai Klose. Die Aktien gewannen gut ein halbes Prozent
Die Aktien des Branchenkollegen Adler Group aus dem Nebenwerte-Index SDax schüttelten die Anfangsschwäche ab und stiegen sogar um 2,3 Prozent. Nachdem das mit schweren Vorwürfen konfrontierte Unternehmen im vergangenen Jahr Abschreibungen auf Consus Real Estate vornehmen musste, droht nun der Tochtergesellschaft Consus das gleiche Schicksal. Man sei sich der Verantwortung als Mehrheitsaktionärin bewusst und grundsätzlich bereit, Maßnahmen zur Stärkung des Eigenkapitals von Consus zu unterstützen, teilte Adler mit.
Die zuletzt deutlich erholten Titel der Hornbach Holding verloren nach endgültigen Zahlen indes knapp ein halbes Prozent. Das Unternehmen wird nach einem erfolgreichen Jahr vorsichtiger. Hornbach mit seiner Baumarktkette gehört zu einem der Corona-Profiteure: Während der Lockdowns entdeckten die Menschen ihr Zuhause neu, so dass sich in den Corona-Jahren ein Trend zum Verschönern und Erneuern des eigenen Heims entwickelte. Die ungebrochen hohe Nachfrage kam dem Konzern auch im Geschäftsjahr 2021/22 (per Ende Februar) deutlich zugute, wie bereits mit Vorlage der Eckdaten Mitte März bekannt geworden war.
dpa-AFX