Die Deutsche Bank erklärte auf dpa-Anfrage, sie habe an einem organisierten "Cum-Ex"-Markt weder als Käufer noch als Leerverkäufer von geliehenen Wertpapieren teilgenommen. Als großer Marktteilnehmer sei das Geldhaus jedoch in solche Geschäfte von Kunden eingebunden gewesen. Die Bank kooperiere mit den zuständigen Behörden.
Bei den umstrittenen Aktiengeschäften nutzten Investoren eine Lücke im Gesetz, um den Staat über Jahre um Milliardensummen an Steuern zu prellen: Rund um den Dividendenstichtag wurden Aktien mit ("cum") und ohne ("ex") Ausschüttungsanspruch rasch zwischen mehreren Beteiligten hin- und hergeschoben. Am Ende war dem Fiskus nicht mehr klar, wem die Papiere überhaupt gehörten. Die Folge: Finanzämter erstatteten Kapitalertragsteuern, die gar nicht gezahlt worden waren.
Europaweit soll sich der Schaden auf mehr als 55 Milliarden Euro belaufen. Die Deutsche Bank zahlte im Zusammenhang mit "Cum-Ex"-Geschäften Ende 2018 vier Millionen Euro Bußgeld. In Deutschland schloss der Staat 2012 das Steuerschlupfloch./als/DP/he