Damit hat der Frankfurter Börsenbetreiber zum Ende der Annahmefrist am vergangenen Freitag doch noch eine große Mehrheit seiner Anteilseigner hinter sich gebracht, nachdem er lange um die erforderlichen Zustimmungsquoten zittern musste. Die Deutsche Börse bezifferte die Annahmequote am Mittwoch auf 89,04 Prozent. Die eigenen Aktien, die die Deutsche Börse hält, sind darin nicht eingerechnet. "Wir werden uns jetzt auf die notwendige Zustimmung der Aufsichts- und Kartellbehörden konzentrieren", sagte Deutsche-Börse-Chef Carsten Kengeter. Die Zustimmung der Börsenaufsicht in Deutschland und Großbritannien gilt als größtes Hindernis vor dem Zusammenschluss.
Die Deutsche Börse hatte ursprünglich eine Quote von mehr als 75 Prozent angepeilt. Aus Angst, sie zu verfehlen und die Fusion damit platzen zu lassen, war die Hürde in letzter Minute auf 60 Prozent gesenkt worden. Viele Indexfonds, die den deutschen Leitindex Dax abbilden und die 15 Prozent an der Deutschen Börse halten, durften ihre Anteile erst andienen, nachdem die Schwelle von 50 Prozent erreicht war. Nach Ablauf der ersten, entscheidenden Annahmefrist hatte die Börse die 60-Prozent-Marke letztlich nur knapp übersprungen. Die 75 Prozent hatte sie seit einer Woche sicher.
Damit könnte die fusionierte Börsen-Holding einen Beherrschungsvertrag mit der Deutschen Börse schließen. Die für einen Zwangsausschluss der restlichen Kleinaktionäre nach der Fusion nötige Quote von 90 Prozent hat die Deutsche Börse aber knapp verfehlt. Die Börse hat sich bisher nicht dazu geäußert, ob einer der beiden Schritte geplant ist.