"Das ist ein schwacher Jahresauftakt", sagte der Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Volker Treier. "Uns trifft die Wachstumsschwäche Chinas." Auch in anderen wichtigen Schwellenländern wie Russland und Brasilien sehe es nach wie vor nicht gut aus. "Auf der Weltkonjunktur liegt derzeit Mehltau." China - nach den USA die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt - dürfte in diesem Jahr so langsam wachsen wie seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr.
"SCHUB DURCH EURO-ABWERTUNG IST ABGEKLUNGEN"
Die Lieferungen in die Länder außerhalb der Europäischen Union schrumpften um insgesamt 5,0 Prozent im Vergleich zum Januar 2015. Da hilft auch der vergleichsweise schwache Euro nicht, der deutsche Waren in anderen Währungsräumen billiger macht. "Die Schubkraft der Euro-Abwertung ist abgeklungen", erklärte DekaBank-Ökonom Andreas Scheuerle. "In diesem Jahr dominiert die Entwicklung der globalen Nachfrage, und die ist derzeit angesichts der Probleme in den Schwellenländern schwach." Die Ausfuhren in die Euro-Zone nahmen dagegen nur um 0,1 Prozent ab. Die Exporte in die EU-Länder außerhalb des Währungsraums - wozu etwa Großbritannien und Polen gehören - wuchsen hingehen um 2,9 Prozent.
Der Exportverband BGA erwartet 2016 trotz der mauen Weltwirtschaft ein Exportplus von 4,5 Prozent. 2015 hatten die Unternehmen erneut einen Rekord geschafft: Sie lieferten Waren im Wert von rund 1,2 Billionen Euro ins Ausland und damit 6,4 Prozent mehr als im Jahr davor.
Besser als die Exporte entwickeln sich derzeit die deutschen Importe. Sie wuchsen im Januar um 1,2 Prozent zum Vormonat und damit drei Mal so stark wie erwartet. Das spricht für eine robuste Binnen-Nachfrage. "Das signalisiert, dass sich die Inlandsinvestitionen beleben", sagte DIHK-Experte Treier.