Die Stimmung in den Unternehmen habe sich in den vergangenen Monaten leicht aufgehellt, erklärte das Ministerium. Die meisten Experten rechnen zwar im Frühjahr mit weniger Wachstum in Deutschland, sind aber insgesamt optimistisch. "Der positive Trend ist nach wie vor intakt, das Umfeld für die deutsche Wirtschaft bestens", sagte Stefan Große von der NordLB.
Allein die Industrie produzierte 1,1 Prozent mehr. "Die Industrie dürfte nach der außenwirtschaftlich bedingten leichten Schwächephase im zweiten Halbjahr 2015 ihre moderate Belebung fortsetzen", betonte das Ministerium. Als positiv bezeichneten Analysten, dass die Hersteller der für die Konjunktur wichtigen Investitionsgüter wie Maschinen und Anlagen 2,2 Prozent mehr fertigten. Die gesamten Industrie-Betriebe mussten allerdings wegen sinkender Auslandsnachfrage einen überraschend kräftigten Rückgang der Aufträge um zwei Prozent wegstecken.
Im Energiesektor kletterte die Produktion um 1,1 Prozent, im Baugewerbe sank sie hingegen um 1,7 Prozent. Den zweiten Rückgang der Bauproduktion in Folge begründete Unicredit-Fachmann Andreas Rees mit statistischen Verzerrungen nach dem milden Winter. Die Stimmung auf dem Bau sei insgesamt recht gut - dank anziehender Umsätze und steigender Baugenehmigungen, sagte Rees. Die Branche selbst peilt für 2016 ein Umsatzplus von 3,5 Prozent an und damit die höchsten Erlöse seit fast 20 Jahren.
Die deutsche Wirtschaft hat im ersten Quartal mit 0,7 Prozent so stark zugelegt wie seit zwei Jahren nicht mehr. Ökonomen sehen sich nach den Produktionsdaten in ihrer Einschätzung bestätigt, dass sich das Wachstum im laufenden zweiten Quartal verlangsamt. So erwartet Stefan Kipar von der BayernLB ein Plus von rund 0,4 Prozent. Eine "tiefgreifende Konjunkturabkühlung" stehe aber nicht an. "Damit bleibt die Wirtschaft in Deutschland im Aufschwung."
Reuters