Der Streubesitz von Deutsche Wohnen ist damit zu gering, um sich im Index der 40 wichtigsten börsennotierten Unternehmen in Deutschland zu halten. Spätestens bei der nächsten Neuberechnung im Dezember muss die Aktie aus dem Dax weichen.
Es wäre die erste Veränderung seit der Erweiterung von 30 auf 40 Werte im September. Damals hatte der Hamburger Konsumgüterhersteller Beiersdorf den Wiedereinzug in den Dax knapp verpasst. Nun hat er neue Konkurrenz bekommen: Nach dem Börsenwert des Streubesitzes liegt Beiersdorf Kopf an Kopf mit dem Rückversicherer Hannover Rück. Ein vorzeitiger Wechsel im Dax ist unwahrscheinlich. Dazu müsste der Streubesitz von Deutsche Wohnen unter die Marke von zehn Prozent gefallen sein. Noch ist unklar, welche Investoren Vonovia ihre Aktien angedient haben. Der Vermögensverwalter Blackrock, der zuletzt fast 8,5 Prozent gemeldet hatte, gehörte aber zu den Unterstützern der Fusion.
Vonovia hat für Deutsche-Wohnen-Aktien bisher rund 17 Milliarden Euro ausgegeben und bewirtschaftet nach der Mega-Fusion der beiden Dax-Konzerne 568.000 Wohnungen. "Wir können jetzt mit vereinten Kräften die großen gesellschaftlichen und sozialen Herausforderungen im Wohnungsmarkt angehen", erklärte Vorstandschef Rolf Buch. "Wir stehen zu unserer Verantwortung, gemeinsam mit der Politik an konkreten Lösungen für bezahlbaren und klimafreundlichen Wohnraum zu arbeiten."
Buch hatte lange um die Übernahme zittern müssen, im ersten Anlauf hatte der Branchenriese sogar die angestrebte Mehrheit verpasst. Erst indem der Bochumer Konzern auf alle Bedingungen verzichtete, entzog er allen Spekulationen auf ein Scheitern die Grundlage. Die Deutsche-Wohnen-Aktionäre sollen bis kommenden Dienstag (2. November) ihr Geld bekommen, 53 Euro je Aktie.
rtr