Auch die Bundesagentur für Arbeit (BA) wird am Mittwoch bei ihrer Bilanz Erfolge vorweisen: Die Arbeitslosigkeit ist im Vergleich zu 2013 weiter gesunken und dürfte sich dem zweitniedrigsten Stand seit 1991 genähert haben. Für 2015 versprechen Experten einen positiven Start. "Die Arbeitslosigkeit dürfte im ersten Quartal 2015 saisonbereinigt leicht zurückgehen", erklärte das bei der BA angesiedelte IAB.

Der Erwerbstätigenzuwachs 2014 geht allein auf eine wachsende Zahl von Arbeitnehmern mit Wohnort in Deutschland zurück. Deren Zahl legte laut Statistikamt um 424.000 zu, während es 52.000 Selbstständige und mithelfende Familienangehörige weniger gab. "Die Nettozuwanderung ausländischer Arbeitskräfte und eine insgesamt gestiegene Erwerbsneigung dürften diese Entwicklung weiterhin begünstigt haben", erklärten die Statistiker. Die Erwerbstätigkeit habe in fast allen Bereichen zugelegt, vor allem aber bei den Dienstleistungen. Den größten Anteil daran hätten die Öffentlichen Dienstleister, Erziehung und Gesundheit.

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ERNEUTER ZUWANDERUNGSREKORD 2014 ERWARTET

Die hohe Zuwanderung wie auch die höhere Erwerbsbeteiligung von Frauen und Älteren erklären, warum der Rückgang der Arbeitslosigkeit weitaus geringer ausfällt als der Zuwachs der Erwerbstätigkeit. Der Zuwanderungsrekord von 2013 mit unter dem Strich 437.000 Zuwanderern dürfte 2014 übertroffen worden sein. Zahlen dazu liegen aber erst für die ersten drei Monate mit einem Anstieg um 37 Prozent im Jahresvergleich vor.

Die BA legt die Arbeitsmarktbilanz für Dezember und das Jahr 2014 am Mittwoch in Nürnberg vor. Die durchschnittliche Jahresarbeitslosigkeit von 2,95 Millionen im Jahr 2013 dürfte unterschritten worden sein und sich dem Jahreswert von 2012 nähern: Damals war mit knapp 2,9 Millionen Arbeitslosen die niedrigste Erwerbslosigkeit seit 1991 verzeichnet worden.

Damit nimmt Deutschland in der Eurozone eine Spitzenposition ein. Frankreich als zweitgrößte Volkswirtschaft dort hatte dagegen zum Jahresende einen Anstieg der Arbeitslosigkeit auf ein Rekordhoch von fast 3,5 Millionen verzeichnet.

Das Forschungsinstitut IAB sprach von guten Aussichten für Deutschland zum Jahresbeginn. Das auf Umfragen bei den Arbeitsagenturen beruhende Arbeitsmarktbarometer des IAB legte im Dezember zum dritten Mal in Folge zu. Der Stellenindex der BA erreichte am Jahresende ein Allzeithoch: Mit 181 Punkten übertraf er den Höchststand von 180 Punkten vom November 2011. Die Arbeitskräftenachfrage der Unternehmen habe das Jahr damit auf dem Höchstniveau abgeschlossen, erklärte die BA.

Reuters