Die Aktienkurse an den meisten Weltbörsen haben zuletzt den Rückwärtsgang eingelegt. Optimisten unter den Anlegern sehen solche Marktphasen als Chancen, weil sich bei fallenden Kursen der Abstand zu den als fair erachteten Kurszielen der Analysten vergrößert - zumindest sofern an den errechneten Vorgaben nicht gerüttelt wird.

Die deutsche Privatbank Berenberg hat jüngst ihre Liste mit den Top-Picks für das zweite Halbjahr 2019 in der DACH-Region aktualisiert. Der Begriff DACH-Region bezieht sich auf die Länder Deutschland, Österreich und die Schweiz. Wie der Leiter des deutschen Mid-Cap-Research-Teams Gerhard Orgonas erklärt, sprechen für einen Teil der Empfehlungen als Kaufempfehlungen Qualitätswachstum (getrieben durch anhaltende Trends), Marktanteilsgewinne und geringe Konjunktursensibilität verbunden mit einer Option auf Zukäufe.

Hinzu komme ein Titel, der von einer möglichen Erholung des Halbleiter-Endmarktes bis zum Jahr 2020 profitieren könnte. Bei einem weiteren Titel handele es sich um eine Value-Aktie. Wie es heißt, hätten die hauseigenen Favoriten für das erste Halbjahr 2019 eindeutig besser abgeschnitten als der als Vergleichsmaßstab dienende deutsche Nebenwerteindex SDAX.

Für den Hintergrund: Das DACH Mid-Cap-Team der Berenberg Bank deckt derzeit 62 Aktien ab, darunter 10 Schweizer Mid-Caps. Einschließlich der Branchenteams beobachtet man sogar 130 DACH Mid-Caps. In diesem Bericht enthalten sind eine Anlagezusammenfassung für jeden unserer Top-Picks sowie ein Performance- und Bewertungsfenster unseres Coverage-Universums.

Insgesamt hebt die deutsche Privatbank sieben Titel als besonders interessant und kaufenswert hervor. Wir stellen davon fünf Werte näher vor, wobei sich bei diesen Aktien die Kursziele zwischen 17 Prozent und 85 Prozent über den aktuellen Notierungen bewegen. Die beiden Kaufempfehlungen, auf die wir nicht näher eingehen, sind CTS Eventim (Kursziel 53,00 Euro) und Datagroup (Kursziel 49,00 Euro).

Dermapharm-Aktie


Beim ersten Favoriten Dermapharm hat die Berenberg Bank das Kursziel auf 36,00 Euro festgezurrt. Da die Anteilsscheine des Herstellers von patentfreien Markenarzneimittel derzeit bei 30,77 Euro notieren, ergibt sich daraus theoretisch die Chance auf einen Anstieg von rund 17 Prozent.

Für die zuständige Analystin Charlotte Friedrichs war Dermapharm bereits einer der Top-Picks für das erste Halbjahr 2019. Denn ein im vierten Quartal 2019 aufgetretener Ausverkauf war aus ihrer Sicht überzogen. Die Aktien seien in diesem Jahr bereits deutlich gestiegen, doch es gebe weiter Luft nach oben.

Die am 12. September erwarteten Zahlen für das zweite Quartal dürften für positive Impulse sorgen. Wobei für den Titel auch die im Branchenvergleich attraktive Bewertung spreche. Das Verhältnis von Unternehmenswert zum EBIT bewege sich für 2020 bei zwölf und für 2021 bei zehn. Das entspreche einem Abschlag von rund 20 Prozent gegenüber anderen spezialisierten Pharma-Firmen.

Friedrichs schätzt das Unternehmen wegen seines defensiven, nicht-zyklischen Geschäftsmodells und sie erwartet für die Jahre 2018 bis 2021 ein Wachstum von Umsatz und EBITDA von im Schnitt neun Prozent bzw. von 16 Prozent p.a. Helfen dabei sollten organisches Wachstum im Kerngeschäft Markenpharmazeutika sowie Zukäufe.

Weitere M&A-Transaktionen seien im laufenden Jahr jedenfalls nicht ausschließen, da die Bilanz dafür noch Spielraum lasse. Die jüngsten Neuerwerbe erhöhten das Engagement von Dermapharm im margenstarken Direktzahlerkanal, festigten die Position als Nischenproduzent und forcierten die Internationalisierung. Bei der Dividende rechnet man für die Jahre 2019 bis 2021 mit folgenden Zahlungen: 0,96 Euro, 1,09 Euro, 1,23 Euro je Aktie. Es winken somit Renditen von 3,12, 3,54 und von 4,00 Prozent.

Der Kurs der Dermapharm-Aktien, die erst seit Februar 2018 börsennotiert sind und deren Ausgabepreis 28,00 Euro betrug, hat in der noch kurzen Börsen-Historie bereits recht volatil ausgeschlagen. Die bisherige Kursbandbreite bewegt sich jedenfalls zwischen 21,63 Euro und 33,95 Euro. In diesem Jahr sah es bis Mitte Mai sehr gut aus, bevor dann ausgehend eine Bewegung nach unten einsetzte. Vom jüngsten Zwischentief hat sich der Titel aber wieder gelöst und trotz der zuletzt zu beobachtenden allgemeinen Marktschwäche hat der Wert Chancen darauf, den seit Mitte Mai aufgebauten Abwärtstrend zu überwinden.

Profil


Dermapharm ist ein Hersteller von patentfreien Markenarzneimitteln für ausgewählte Märkte in Deutschland. Die 1991 gegründete Gesellschaft hat ihren Sitz in Grünwald bei München und ihren Hauptproduktionsstandort in Brehna bei Leipzig. Das integrierte Geschäftsmodell der Gesellschaft umfasst die hausinterne Entwicklung, eigene Produktion sowie den Vertrieb von Arzneimitteln und anderen Gesundheitsprodukten für ausgewählte Märkte durch einen pharmazeutisch geschulten Außendienst. Dermapharm verfügt über rund 900 Arzneimittelzulassungen für mehr als 200 pharmazeutische Wirkstoffe, die sich in einem breiten Produktsortiment widerspiegeln.

Zu den Kernmärkten der Gesellschaft gehören derzeit neben Deutschland auch Österreich und die Schweiz. Die Gesellschaft plant ihre internationale Präsenz weiter auszubauen. Das Geschäftsmodell von Dermapharm umfasst überdies ein Parallelimportgeschäft, das unter der Marke 'axicorp' betrieben wird. Ausgehend vom Umsatz gehörte Dermapharm hier 2016 zu den vier umsatzstärksten Parallelimporteuren in Deutschland.

Inficon-Aktie


Aus der Schweiz streicht die Berenberg Bank die Aktien der Inficon Holding AG als besonders interessant heraus. Das Kursziel für den Anbieter von Vakuuminstrumenten, hochpräziser Sensortechnologie und Prozesskontrollsoftware für die Halbleiterindustrie beträgt 725,00 Schweizer Franken. Das heißt, bei einer aktuellen Notiz von 595,50 Franken ergibt sich ein Aufwärtspotenzial von 21,7 Prozent.

Die zuständige Analystin Marta Bruska ist zuletzt zuversichtlich geworden was bei diesem Unternehmen die Wachstumsaussichten angeht. Die mittelfristigen Schätzungen für den Umsatz und den Gewinn je Aktie hat sie jedenfalls für den Zeitraum 2019 bis 2022 von bisher jeweils fünf Prozent auf im Schnitt zehn Prozent p.a. für den Umsatz und auf zwölf Prozent p.a. für das Ergebnis je Aktie erhöht.

Zu sehen sei dieser Schritt vor dem Hintergrund einer Verbesserung des Umsatzwachstums des Unternehmens im zweiten Quartal 2019 sowie auf positive Branchennachrichten, die auf eine Stabilisierung des Halbleiter-Capex-Zyklus hinweisen. Zu beobachten sei auch ein wachsendes Engagement der Chiphersteller, was eine Erhöhung der Ausgaben für die Einführung der Ultraviolett-Lithographie angehe. Hinzu komme ein beschleunigtes Umsatzwachstum bei den Inficon-Wachstumsinitiativen für neue Endmärkte.

Die Szenarioanalyse der Berenberg Bank deutet darauf hin, dass die Inficon-Aktie, selbst für den Fall, dass sich die Halbleiter-Endmärkte nur teilweise erholen, derzeit mindestens 15 Prozent unter ihrem fairen Wert notiert. Unter einer optimistischeren Annahme zum Zyklusverlauf so sogar eine Aufwärtsbewegung von rund 25 Prozent drin.

Was die Bewertung angehe, sei es so, dass die Aktien derzeit basierend auf den Schätzungen für das Geschäftsjahr 2020 mit einem KGV von 20 ausgestattet und das Verhältnis von Unternehmenswert zum EBIT bewege sich beim 15-fachen. Dies entspreche zwar einer Prämie von 15-20 Prozent gegenüber Vergleichswerten, doch das sei als eine Belohnung für eine qualitativ hochwertige Aktie mit geringerer Ertragszyklizität anzusehen.

Die Entwicklung beim Aktienkurs von Inficon war zwar nicht frei von volatilen Ausschlägen, insgesamt stimmt aber die Bilanz, die seit 2003 zu Buche steht. Denn von März 2003 bis Oktober 2017 reichte es zu einem Anstieg von immerhin 44,00 Franken auf 658,00 Franken. Nach einem Schwächeanfall im Vorjahr sieht es in diesem Jahr wieder besser aus in Sachen Kursentwicklung. Bisher hat sich das zuletzt genannte Rekordhoch aber als eine unüberwindbare Hürde erwiesen. Sollte irgendwann ein Sprung darüber gelingen, wäre das ein stark positives Chartsignal.

Profil


Die Inficon Holding AG ist die Dachgesellschaft der Inficon Unternehmensgruppe. Diese ist ein führender Entwickler, Produzent und Anbieter von Vakuuminstrumenten, hochpräziser Sensortechnologie und Prozesskontrollsoftware für die Halbleiterindustrie und verwandte Branchen. Die Produkte aus den Bereichen Analyse sowie Mess- und Regeltechnik sind für große Anlagenbauer (OEMs) und Endverbraucher von zentraler Bedeutung bei der komplexen Herstellung von Halbleitern, Flachbildschirmen, magnetischen und optischen Speichermedien sowie Präzisionsoptik. Inficon liefert darüber hinaus Instrumente für die Lecksuche und Analyse von toxischen Gasen, die in der Kälte- und Klimatechnik sowie im Umwelt- und Katastrophenschutz und der Industriehygiene eingesetzt werden.

Weitere Anwendungsgebiete der Vakuumtechnologie sind Biowissenschaften, Forschung, Luft- und Raumfahrt, Lebensmittelverpackung, Wärmebehandlung, Sterilisierung und Laserschneideverfahren. Das Produktportfolio umfasst eine Vielzahl spezialisierter Instrumente und Software, die an unterschiedlichsten Kundenanforderungen ausgerichtet ist. Zum Spektrum gehören Sensorintegrations- und Analysesysteme, moderne Prozesssteuerungssoftware, Massenspektrometer, Restgasanalysatoren, Dünnschichtabscheidungs-Monitore und -Controller, Partialdruck-Controller, Helium- und Kühlmitteldetektoren, Vakuummeter, Vakuumventile und Vakuumanschlüsse.

Aluflexpack-Aktie


Die zweite Empfehlung für das zweite Halbjahr aus der Schweiz, die aus dem Nebenwertesegment stammt, heißt Aluflexpack. Die Kaufempfehlung für den Verpackungshersteller ist mit einem Kursziel von 26,20 Franken versehen. Das ist eine Vorgabe, die sich um rund 30 Prozent über den aktuellen Notierungen von 20,15 Franken bewegt.

Der österreichische Investor Michael Tojner hat das Unternehmen Ende Juni an die Schweizer Börse gebracht. Die schweizerisch-kroatische Firma hat mit der Ausgabe von 200 Millionen Aktien 153,3 Mio. Franken eingesammelt. Mit dem frischen Geld will man vor allem die Produktionskapazitäten in Europa ausbauen, die Produktion automatisieren und Zukäufe tätigen. Die von Tojner beherrschte und geführte Industriegruppe Montana Tech Components ist auch nach dem Börsengang weiterhin der größte Einzelaktionär.

Laut dem zuständigen Analysten Alexander O’Donoghue kann Aluflexpack mit einem gut sichtbaren und realistischen Umsatzwachstumsprofil aufwarten. Dank Produktinnovationen und Premiumprodukten habe das Unternehmen von 2016-2018 ein Umsatzwachstum von rund zwölf Prozent p.a. erzielt, wovon rund zehn Prozent organisch gewesen seien. Das Wachstum habe damit um den Faktor drei über dem Marktwachstum gelegen.

O’Donoghue geht davon aus, dass das Unternehmen im Zeitraum bis 32021 seinen Umsatz um zehn Prozent p.a. steigern kann und das EBITDA um 24 Prozent p.a. Aluflexpack investiere 30 Millionen Euro, um seine Kapazität im attraktiven Standbodenbeutel-Markt von 100 Millionen auf eine Milliarde Beutel pro Jahr zu erhöhen. Dabei habe der Vorstand ein ein hohes Maß an Vertrauen, dass die bestehenden Kunden der Heimtiernahrungs-Hersteller die zusätzlichen Kapazitäten in Anspruch nehmen werden. Dies entspreche einem zusätzlichen Umsatz von 35 Millionen Euro, von denen die Berenberg Bank 26 Millionen Euro in die Prognosen einbezogen hat.

Im schnell wachsenden Markt für Aluminium-Espressokapseln habe Aluflexpack das einzige Konkurrenzprodukt zu Nespresso und sei 2018 um 38 Prozent gewachsen. Man erwartet auch, dass das Unternehmen in allen anderen Märkten wie Folie, Deckel und Blisterfolie weiter wachsen wird.

Die integrierte Produktionsstruktur von Aluflexpack mit sieben Standorten und einem maßgeschneiderten ERP-System ermögliche eine vollständige End-to-End-Kontrolle des Produktionsprozesses, was zu einem Anstieg der bereinigten EBITDA-Marge von 10,0 Prozent im Jahr 2016 auf 12,5 Prozent im Jahr 2018 geführt hat (pro forma, nach der Akquisition von Arimpeks).

Bis 2021 prognostiziert man für die Aluflexpack einen weiteren Anstieg auf 16,5 Prozent, getrieben von Effizienzsteigerungen und einem verbesserten Mix dank des hohen Wachstums bei Premiumprodukten. Das aus einem abgezinsten Cashflow-Modell abgeleitete Kursziel von 26,20 Franek impliziert auf Basis der Schätzungen für 2020 ein Verhältnis von Unternehmenswert zum EBITDA von 10,6, was sich mit einem aktuellen Multiplikator von im Schnitt 10,5 bei Konkurrenten vergleiche.

Die Aluflexpack-Aktien werden wie bereits erwähnt erst seit Ende Juni an der Börse gehandelt. Eine Chartanalyse macht wegen der noch sehr kurzen Kurshistorie wenig Sinn. Die Handelsspanne war mit 18,75 Franken bis 26,00 Franken aber bereits recht breit. Der Wert war am ersten Börsentag mit einem Kurs von 22,10 Franken in den Handel gestartet. Der Ausgabepreis betrug 21 Euro, wobei sich der IPO-Kurs am unteren Ende der von 20 bis 26 Franken reichenden Angebotsspanne bewegte.

Profil


Die Aluflexpack AG stellt flexible Verpackungslösungen für Endmärkte wie Coffee/Tea, Pharmaceuticals, Pet Food, Confectionary und Dairy her. Fundiertes Knowhow, Service-Flexibilität und Innovationskraft sind Grundlage für langjährige Kundenbeziehungen, sowohl mit lokal agierenden Unternehmen als auch mit internationalen Großunternehmen. Die Aluflexpack mit Hauptsitz in Reinach, Schweiz, verfügt neben einem Produktionsstandort in der Schweiz, Frankreich und der Türkei auch über vier Produktionsstandorte in Kroatien. Der Mitarbeiterstand belief sich zum 31. März 2019 auf rund 1.150 Mitarbeiter.

DO & CO-Aktie


Aus Österreich stammt unter den sieben Favoriten aus der DACH-Region der Berenberg Bank für das zweite Halbjahr die DO & CO AG. Bei dem österreichischen Catering-Unternehmen ist das Kursziel auf 110,00 Euro festgezurrt. Das verspricht gegenüber der aktuellen Notiz von 84,20 Euro einen Anstieg von 30,6 Prozent für den Fall, dass die Rechnung aufgeht.

Aus der Sicht des zuständigen Analysten James Letten, stört DO & CO mit seinen Aktivitäten die Geschäfte des Duopols von Gategroup und LSG Sky Chefs, die nach einer Phase aggressiver Expansion, die sie überfordert hat, Marktanteile verlieren. DO & CO zeichne sich durch ein überlegenes Produkt- und Serviceangebot aus, das es den Fluggesellschaften ermögliche, in einer ansonsten weitgehend homogenen Kategorie einen Differenzierungspunkt zu setzen.

Die Gesellschaft sei zunehmen dabei, den Markt für Airline Catering zu erobern. Dabei helfe ein guter Ruf in Sachen Qualität und operativer Leistung. Die Wachstumsprognose bekaufe sich derzeit auf einen zusätzlichen Umsatz von 450 Millionen Euro bis zum Geschäftsjahr 2021 (Ende März), eine Steigerung von 50 Prozent, was durch den Vertrag mit der IAG in Heathrow und Madrid über 250 Millionen Euro untermauert werde.

Auch die Margen von DO & CO seien besser als jene der Mitbewerber: Das Airline Catering-Geschäft erziele zweistellige EBITDA-Margen (gegenüber Gategroup von 7,0 Prozent und LSG Sky Chef von 4,2 Prozent) aufgrund von Premium-Preisen und einem breiteren Serviceangebot (z.B. Menü- und Konzeptgestaltung, Training und Beratung).

DO & CO handele mit einem Bewertungsabschlag von 30 Prozent gegenüber Mitbewerbern, obwohl DO & CO für die Jahre 2018-2021 ein deutlich überdurchschnittliches Umsatz- und EBITDA-Wachstum anzubieten habe. Darüber hinaus habe DO & CO trotz einer deutlich breiteren Kundenbasis, konsequenter operativer Umsetzung und großer Vertragsabschlüsse mit neuen Kunden und in neuen Regionen über einen Zeitraum von drei Jahren keine Neubewertung erfahren.

Die Schätzung für den Gewinn je Aktie für 2019/20 bewegt sich bei 3,72 Euro nach 2,71 Euro m Vorjahr. Für die beiden kommenden Geschäftsjahre betragen die Prognosen 6,12 Euro bzw. 7,13 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich damit derzeit ein geschätztes KGV von 11,8.

Die Aktien von DO & CO können von September 2001 bis April 2016 mit einem sehr starken Anstieg von 3,93 Euro auf 107,60 Euro aufwarten. Das Datum des zuletzt genannten Rekordhochs liegt aber schon eine Zeit lang zurück. Das heißt, der Titel war zuletzt nicht mehr in der Lage, die zuvor so starke Performance weiter auszubauen. Das im Jahr 2017 bei 38,22 Euro erreichte Zwischentief hat der Wert aber längst deutlich hinter sich gelassen. Für ein nachhaltig und prozyklisches Kaufsignal wäre als nächstes aber ein Sprung über das alte Rekordhoch wichtig.

Profil


Die DO & CO AG mit Firmensitz in Wien ist ein weltweit tätiges Gastronomie- und Dienstleistungsunternehmen sowie Österreichs größter Party-Service-Caterer. Die Produktpalette reicht vom Dinner for Two über Vernissagen oder Geburtstagsfeiern bis hin zu Firmenpräsentationen, Pressekonferenzen oder großen Veranstaltungen. Des Weiteren beliefert die DO & CO verschiedene Fluggesellschaften mit Bordmenüs. Das Unternehmen gilt im Airline-Catering als Benchmark der Airline-Industrie. Das Unternehmen besitzt zahlreiche Restaurants und Niederlassungen in Wien und München.

BEFESA-Aktie


Als fünften und letzten Wert stellen wir aus den Kaufempfehlungen der Berenberg Bank für das zweite Halbjahr aus dem beobachten DACH-Anlageuniversum die Aktien von Befesa vor. Als Kursziel nennt der zuständige Analyst Benjamin Pfannes-Varrow 53,00 Euro. Gemessen an der aktuellen Notiz von 28,70 Euro verfügt der Titel damit theoretisch über die Chance auf Kursgewinne von fast 85 Prozent.

Bei dem Metallrecycler ist darauf hinzuweisen, dass die Berenberg Bank beim Gang an die Börse als Konsortiumsmitglied fungierte. Wie Analyst Pfannes-Varrow erklärt, bewegt sich die Bewertung bei Befesa derzeit unter dem IPO-Niveau gemessen am Verhältnis von Unternehmenswert zum EBIT. Während der Spot-Zinkpreis an der London Metall Exchange um rund zehn Prozent gesunken ist und die Zinkbehandlungscharge 2019 deutlich höher liegt als erwartet, spiegele sich das auch längst in den Konsensschätzungen wider.

Befesa liefere operativ gesehen weiterhin und man geht davon aus, dass die derzeit rückläufige Bewertung nicht die gute mittelfristige Gewinnsituation des Unternehmens widerspiegelt, da bis zum dritten Quartal 2021 der Zinkpreis zu rund 60-70 Prozent abgesichert sei, es ein Renditeprofil von über 20% p.a. gebe und enorme Wachstumschancen in China bestünden.

Mit Blick auf Chinas könnte der dortige Markt mittelfristig um das 3-5-fache größer werde als der europäische Markt. Die Berenberg Bank hält einen Rollout von sechs Öfen im Reich der Mitte für möglich und das würde dem Basisszenario einen zusätzlichen Betrag von 4,50 Euro je Aktie hinzufügen. Ob man den derzeitigen Roll-out der beiden Werke beschleunigen wird, dürfte das Management entscheiden, sobald die erste Anlage im zweiten Halbjahr 2020 in Betrieb genommen wird. Mittelfristig seien zudem M&A-Aktivitäten möglich. Eine Übernahme des US-Peers American Zinc etwa würde die Recycling-Kapazität von Befesa für Stahlstaub in etwa verdoppeln.

Befesa bietet derzeit lautet Pfannes-Varrow eine Rendite beim freien Cashflow von sieben bis zehn Proznt für 2020 und 2021, unter Berücksichtigung von rund 95 Millionen Euro. Euro an expansiven Investitionen, bei denen der Analyst ein drittes Werk in China einbezogen hat.

Befesa handele momentan mit einem achtfachen Multiplikator beim Verhältnis von Unternehmenswert zum EBIT im Einklang mit den reinen Metallrecycling-Vergleichsunternehmen, obwohl die Gesellschaft über ein deutlich höheres ROCE-Profil verfüge und es neben einer höheren mittelfristigen Sichtbarkeit bei der Geschäftsentwicklung auch noch eine dominante Marktpositionierung gebe.

Die Aktien von Befesa kam Anfang November 2017 an die Börse. Der Ausgabepreis betrug 28,00 Euro, was dem unteren Rand der Preisbildungsspanne von 28,00 bis 38,00 Euro betrug. Nachdem die Notiz bis Juni 2018 bereits auf 46,10 Euro gestiegen war, setzte sich der Kurs anschließend auf dem Weg nach unten in Bewegung. Aktuell notiert der Wert dadurch kaum höher als beim Gang an die Börse. Und ein erst Mitte August bei 26,95 Euro aufgestelltes Rekordtief signalisiert, dass der Abwärtstrend weiter intakt ist.

Profil


Befesa ist ein führender internationaler Anbieter von umweltrechtlich regulierten Dienstleistungen für die Stahl- und Aluminiumindustrie mit Standorten in Deutschland, Spanien, Schweden, Frankreich und Großbritannien sowie in der Türkei und Südkorea. Mit den beiden Geschäftseinheiten Stahlstaub- und Aluminiumsalzschlackenrecycling recycelt Befesa jährlich mehr als 1.500kt Reststoffe und produziert mehr als 600kt neue Materialien. Diese führt Befesa dem Rohstoffmarkt zu und reduziert somit den Verbrauch natürlicher Ressourcen.