CHINA



Erst der Börsencrash, dann ein Exporteinbruch, jetzt eine Währungsabwertung: In China läuft es nicht mehr rund. In diesem Jahr droht das schwächste Wachstum seit einem Vierteljahrhundert. Das sind schlechte Nachrichten für die deutsche Wirtschaft, hat sich die Volksrepublik doch zu einem ihrer wichtigsten Kunden entwickelt. Waren im Wert von 75 Milliarden Euro verkaufte sie 2014 dort - nur in Frankreich, den USA und Großbritannien setzte sie noch mehr um.

SCHWELLENLÄNDER



Auch in anderen großen Schwellenländern ist nach Jahren des Booms Ernüchterung eingetreten. Russland steckt auch durch die westlichen Sanktionen wegen des Vorgehens in der Ukraine in einer schweren Rezession. Brasilien macht der Preisrückgang bei vielen Rohstoffen zu schaffen, während Korruptionsskandale die Wirtschaft lähmen. Auch in der Türkei ist die Hoch-Zeit erst einmal vorbei. Etwa 40 Prozent der deutschen Exporte gehen inzwischen in die großen Schwellenländer. Die Flaute dort dämpft die Nachfrage nach Waren "Made in Germany".

GRIECHENLAND



Der klamme Staat ringt derzeit mit seinen internationalen Geldgebern um ein drittes Hilfspaket von rund 92 Milliarden Euro. Die dafür geforderten Sparmaßnahmen und Reformen drohen allerdings die Regierungspartei Syriza zu zerreißen, weshalb es noch in diesem Jahr zu Neuwahlen kommen könnte. Zwar gehen nicht einmal 0,5 Prozent der deutschen Exporte nach Griechenland. Doch eine verschärfte Debatte um einen Euro-Abschied könnte deutsche Unternehmen wegen der dann drohenden Marktturbulenzen verunsichern und zurückhaltender investieren lassen.

US-

ZINSWENDE



Im September wird wohl die US-Notenbank Fed erstmals seit Jahren ihren Leitzins anheben, erwarten die meisten Ökonomen. Weil Anlagen in der weltgrößten Volkswirtschaft damit attraktiver würden, könnten Investoren Geld aus vielen anderen Ländern abziehen - von Lateinamerika bis Asien. Dadurch drohen Turbulenzen an den Aktien- und Devisenmärkten, die Gift für Investitionen und Konsum sind. Zumal einige rohstoffreiche Länder wie Brasilien wegen der gefallenen Weltmarktpreise ohnehin unter Druck stehen. Die ohnehin lahmende Weltkonjunktur könnte dadurch weiter geschwächt werden - auch zum Schaden Deutschlands.

Reuters