VOLKSWAGEN hat den Startschuss für den Börsengang der Sportwagentochter Porsche gegeben. Der Vorstand habe mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, einen Börsengang der Vorzugsaktien der Porsche AG und deren Notierung an der Frankfurter Börse anzustreben, teilte der Autobauer nach mehrstündigen Beratungen mit. Als Zeitpunkt für die Aktienplatzierung nannte Volkswagen Ende September/Anfang Oktober, stellte dies jedoch unter den Vorbehalt der weiteren Entwicklung am Kapitalmarkt. Notfalls wolle man sich bis zum Ende des Jahres Zeit lassen.

LUFTHANSA - Im Tarifkonflikt mit der Lufthansa will das Cockpit-Personal ab Mittwoch erneut streiken. "Ungeachtet anderslautender Ankündigungen ist die Lufthansa bis heute nicht auf uns zugekommen und legte ebenso kein neues Angebot vor", teilte die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) mit. "Um auch in dieser Lage nichts unversucht zu lassen, haben wir dennoch einen Verhandlungstermin für Dienstag angeboten." Klar müsse jedoch sein, dass der angekündigte Streik nur durch ein ernstzunehmendes Angebot des Unternehmens abgewendet werden könne. Die Piloten der Passagier-Sparte seien am 7. September zum Streik von 00.01 Uhr bis 8. September 2022 23.59 Uhr aufgerufen, das Cockpit-Personal der Frachtlinie Lufthansa Cargo vom 7. September 2022 ab 00.01 Uhr bis 9. September 2022 23.59 Uhr, erklärte die Gewerkschaft.

DEUTSCHLAND/ATOMKRAFT - Das Atomzeitalter verlängert sich in Deutschland angesichts der Energiekrise. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck rückte von der endgültigen Abschaltung der letzten drei deutschen Atommeiler zum Jahresende ab. Die beiden süddeutschen Reaktoren Isar 2 und Neckarwestheim 2 sollten noch bis Mitte April und damit über den Winter als Reserve dienen können, kündigte der Grünen-Politiker an. Ein sogenannter Stresstest in seinem Auftrag hatte ergeben, dass die AKW in Extrem-Situationen im Winter hilfreich sein könnten. Der dritte verbliebene Reaktor Emsland werde aber wie geplant Ende des Jahres abgeschaltet.

GROSSBRITANNIEN - Königin Elizabeth II. soll Liz Truss am Nachmittag zur neuen britischen Premierministerin ernennen. Die 47-Jährige setzte sich in einem über Wochen hinweg mit harten Bandagen geführten Wettstreit um die Führung der Konservativen Partei gegen ihren Rivalen Rishi Sunak durch. Truss erhielt 57,4 Prozent der Stimmen, Sunak 42,6 Prozent. Wie in Großbritannien üblich ist Truss als neue Vorsitzende automatisch als Regierungschefin gesetzt, da die Konservativen derzeit im Unterhaus die Mehrheit haben. Am Vormittag hält der scheidende Premierminister Boris Johnson seine Abschiedsrede im Parlament.

HAUSHALTSWOCHE - Das Finanzministerium bringt am Vormittag die Budgetpläne für 2023 in den Bundestag ein. Für den verhinderten Finanzminister Christian Lindner (FDP) wird dabei der parlamentarische Staatssekretär Florian Toncar reden. Der im Juli vom Kabinett beschlossene Entwurf sieht Ausgaben in Höhe von 445,2 Milliarden Euro vor. Die Neuverschuldung für 2023 wird auf 17,2 Milliarden Euro beziffert, womit die Schuldenbremse wieder eingehalten wird. Im Bundestag wird vier Tage über die Pläne für die einzelnen Ministerien debattiert. Im November sollen dann letzte Änderungen festgelegt und das Budget verabschiedet werden.

INDEX-ZUSAMMENSETZUNG - Inmitten der Energiekrise kehrt der Energietechnik-Konzern SIEMENS ENERGY in die erste deutsche Börsenliga zurück. Das Unternehmen, das den Dax erst vor einem halben Jahr verlassen musste, ersetzt in zwei Wochen - zum 19. September - den Lebensmittel-Lieferdienst HELLOFRESH, wie die Deutsche Börse mitteilte.

MDAX:

INDEX-ZUSAMMENSETZUNG - Aus dem Nebenwerteindex MDax steigt der Gas-Importeur UNIPER ab, der infolge der stockenden Erdgas-Lieferungen aus Russland und der Marktverwerfungen in große Turbulenzen geraten ist. Auch der Immobilienkonzern GRAND CITY PROPERTIES und der IT-Dienstleister CANCOM rutschen vom MDax in den Kleinwerteindex SDax ab. Dafür steigen der jüngst fusionierte deutsch-amerikanische Netzwerk-Spezialist ADTRAN HOLDINGS, der mehrheitlich zur französischen Forvia gehörende Autozulieferer HELLA und der Federn-Spezialist STABILUS in den MDax auf.

SDAX:

INDEX-ZUSAMMENSETZUNG - Aus dem SDax fallen vier Unternehmen heraus, allen voran der angeschlagene Immobilien-Investor ADLER GROUP sowie - jeweils nach Übernahmen durch Finanzinvestoren - der Immobilien-Finanzierer AAREAL BANK und der Einkaufszentren-Investor DEUTSCHE EUROSHOP sowie der Büroausstattungs-Versender TAKKT. Neu im Index sind drei Unternehmen, die von der Energiewende profitieren könnten: Der Windanlagen-Bauer NORDEX, der Wind- und Solarpark-Entwickler ENERGIEKONTOR und der Bioethanol-Produzent CROPENERGIES, der zur Südzucker-Gruppe gehört. Zurück im SDax ist außerdem der Graphit- und Karbon-Spezialist SGL CARBON.

Von Reuters