NORWEGEN
Die Krone hat seit Juni um rund ein Fünftel abgewertet - doppelt so stark wie von der Notenbank erwartet. Im Vergleich zum Dollar fiel die Währung auf den niedrigsten Stand seit mehr als einem Jahrzehnt. Das verteuert die Importe, was wiederum die Inflation anheizen kann. "Die Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung hat in den vergangenen Monaten zugenommen", sagte Finanzministerin Siv Jensen. Die Ökonomen von DNB sagen Norwegen im kommenden Jahr mit 1,2 Prozent ein nur noch halb so starkes Wachstum wie 2014 voraus.
NIGERIA
80 Prozent dessen, was in Afrikas größer Volkswirtschaft konsumiert wird, muss aus dem Ausland importiert werden. Entsprechend schwer wiegt der Absturz der Währung Naira, die auf Rekordtiefs zu Dollar und Euro gefallen ist. Ökonom Bismarck Rewane erwartet, dass die Inflationsrate ab Januar zweistellige Wert erreichen wird. Das drückt die Kaufkraft der Nigerianer und belastet die Wirtschaft. Auch der Staat leidet: Seine Devisenvorräte schrumpften im November um fast acht Milliarden auf 36,8 Milliarden Dollar.
VENEZUELA
Die Deviseneinnahmen stammen zu 96 Prozent aus dem Rohstoffexport. Die venezolanische Währung ist deshalb abgestürzt: Auf dem Schwarzmarkt müssen für einen Dollar knapp 185 Bolivar gezahlt werden, der offizielle Kurs liegt dagegen bei etwa 6,30 Bolivar. Wegen des Ölpreisverfalls werfen Anleger die Staatsanleihen des südamerikanischen Landes in hohem Bogen aus ihren Depots. Dies treibt die Rendite der Papiere mit einer Laufzeit bis 2027 auf knapp 24 Prozent - im Sommer lag sie nur halb so hoch.
SAUDI-ARABIEN
Die Staatseinnahmen des weltgrößten Ölexporteurs werden zu 90 Prozent durch Ölexporte gedeckt. Um die Ausgaben zu decken, ist ein Ölpreis von mehr als 90 Dollar je Fass notwendig, derzeit sind es knapp 60 Dollar. Kommendes Jahr könnte der Haushalt erstmals seit 2002 gekürzt werden. Die Einnahmen könnten zum ersten Mal seit dem Jahr der Finanzkrise 2009 nicht reichen, um die Ausgaben zu decken. Ökonomen erwarten ein Defizit von etwa einem Prozent.
KUWAIT
Die Regierung will wegen der sinkenden Öleinnahmen Subventionen kürzen - unter anderem für Treibstoff, Wasser und Strom. Anfang kommenden Jahres sollen neue Preise für Diesel und Kerosin bekanntgegeben werden, kündigte Ölminister Ali al-Omair an. Im Haushaltsjahr 2015/16 wird zudem ein Staatsdefizit erwartet.
DUBAI
Der Aktienmarkt ist in diesem Monat um 28 Prozent abgestürzt. Grund: Die Vereinigten Arabischen Emirate, zu denen Dubai gehört, zählen zu den weltgrößten Ölexporteuren.