Das jährliche Pro-Kopf-Einkommen in Ghana beträgt gerade mal 1900 Euro. Die Chancen, dass die 28 Millionen Ghanaer künftig mehr verdienen, stehen jedoch gut. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hält mittelfristig Wachstumsraten von jährlich rund sieben Prozent für möglich. Noch geringe Lohnniveaus einerseits, konjunkturelle Dynamik andererseits - Ghana erfüllt die für die Einstufung als Grenzmarkt geltenden Kriterien. Grenzmärkte beziehungsweise Frontier-Staaten sind Länder, die sich ähnlich stark entwickeln können wie Brasilien oder Indien. Zur Gruppe der Frontier-Staaten gehören unter anderem Nigeria, Ägypten, Uganda, Argentinien, Sri Lanka und Pakistan.

Schutz vor globalen Risiken



Um ihr Potenzial zu nutzen und den Sprung nach vorn zu schaffen, müssen die Länder massiv in die Infrastruktur und in die Bildung investieren. Die dazu nowendigen Mittel stammen nicht nur aus Entwicklungshilfe seitens der Industriestaaten. Die Länder nutzen dafür zunehmend ihre eigenen Kapitalmärkte. Die in der jeweiligen Währung ausgegebenen Bonds werden zum größten Teil von heimischen Banken oder lokalen Investoren erworben. Ausländische Anleger sind dagegen kaum engagiert, die Anzahl der Fonds ist noch recht überschaubar. "Die Anlageklasse Frontier Market Debt Local Currencies ist daher von globalen Einflüssen kaum betroffen", erläutert Jetro Siekkinen, Manager des bei Universal Investment aufgelegten Aktia EM Frontier Bond+.

Lokale Währungsanleihen der Frontier-Staaten eignen sich daher gut zur Diversifikation. Vor allem aber partizipieren Anleger an möglichen Kurs- und Währungsgewinnen. Die Risiken sind allerdings hoch. Um diese so weit wie möglich zu reduzieren, analysiert Siekinnen Inflationsraten, Wachstum, Verschuldung und Zinsen. Die politische Entwicklung in den Ländern verfolgt er ebenfalls sehr genau.

Neue Länder ins Portfolio



Derzeit hält der Fonds Zinspapiere von 28 Staaten, die im Schnitt Ende Januar laut Fondsmanager mit mit 16,2 Prozent rentierten. In den vergangenen zwölf Monaten hat der Fonds die Diversifikation noch einmal erhöht und in Staatsanleihen lokaler Währungen von Namibia, Tansania, Malawi und Sri Lanka investiert. Die im vergangenen Jahr fällig gewordenen Anleihen der Mongolei und Sambias hat er dagegen nicht mehr ersetzt. "Auf keinen Fall will ich mich in Ländern engagieren, die kollabieren", sagt Siekinnen. Bonds aus Venezuela rührt er ebenfalls nicht an.

Trotz aller Vorsicht: Im zurückliegenden Jahr hat die Wertentwicklung des Fonds insbesondere unter der Schwäche des argentinischen Peso gelitten. Den Einbruch hat Siekkinen allerdings schon wieder wettgemacht.