"In der Industrie haben die Sorgen um die Wechselkursentwicklung zuletzt jedoch zugenommen." Inzwischen betrachteten immer mehr Betriebe den Wechselkurs der Gemeinschafswährung als Geschäftsrisiko.

Für diese Skepsis gibt es nach Darstellung des DIHK gleich mehrere Gründe. Zum einen erschwerten die massiven Kursschwankungen der vergangenen Monate die langfristige Planung und machten teure Absicherungsgeschäfte nötig. Zudem seien die meisten Betriebe in Deutschland auf den Import von Vorleistungen angewiesen. Diese verteuerten sich nun. Und die Entlastung durch gesunkene Ölpreise sei in den USA besonders stark, weil Öl in US-Dollar gehandelt werde.

"Ein niedriger Wechselkurs darf nicht die Illusion einer höheren Wettbewerbsfähigkeit erzeugen", warnte der DIHK. Die Euro-Abwertung sei eher ein Zeichen dafür, dass Investoren der Dynamik in anderen Ländern derzeit mehr vertrauten als der in Europa.

Zudem sieht der Verband die Gefahr eines Abwertungswettlaufs. Weltweit hätten viele Zentralbanken die Leitzinsen Richtung null Prozent gesenkt, verhinderten damit eine stärkere Aufwertung der eigenen Währung. "Das zeigt: Ein Abwertungswettlauf zugunsten der eigenen Exportwirtschaft bringt nichts, weil andere Länder immer mitziehen können." Vielmehr drohe die Gefahr, dass bei einem solchen Wettlauf um die weichste Währung am Ende alle verlieren. rtr