Was waren das doch noch für Zeiten für Sparer in den Nullerjahren. Der Leitzins in der Eurozone bewegte sich um die Marke von vier Prozent. Der Euribor für drei Monate, so etwas wie der Referenzzins für den Geld markt, pendelte zwischen drei und vier Prozent. Und die Umlaufrendite von deutschen Anleihen lag etwa im Mai 2002 bei fünf Prozent. Wer da sein Sparschwein regelmäßig fütterte, konnte sich über Zinsen und Zinseszinsen an satten Zuwächsen berauschen.
Diese paradiesischen Zustände sind passé. Mittlerweile liegt der Leitzins in der Eurozone bei null Prozent. Der Euribor für drei Monate ist mit minus 0,50 Prozent deutlich in den negativen Bereich abgerutscht. Und die Umlaufrendite pendelt um die Nulllinie. Da macht Sparen nicht mehr wirklich Spaß: Wer keine Strafzinsen auf seine Guthaben zahlen muss, ist inzwischen schon fein raus. Und berücksichtigt man die hohe Inflationsrate von zuletzt 4,9 Prozent, müssen alle Sparer real erhebliche Wertverluste ihrer Einlagen hinnehmen. Kein Wunder ist es da, dass sich Sparer die Frage stellen, was sie denn nun mit ihrem Geld machen sollen, wo doch Sparbücher und Tagesgeldkonten keine rentable Anlageklasse mehr sind.
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