Das Unternehmen, das für seine charakteristischen Stiefel mit Gummisohle und gelben Nähten bekannt ist, bietet nach Informationen eines Konsortialführers vom Montag 350 Millionen der bestehenden Aktien zu einem Preis von je 330 bis 370 Pence (etwa 3,70 bis 4,20 Euro) an. Damit käme Dr. Martens auf einen Börsenwert von bis zu 4,2 Milliarden Euro. Großaktionär Permira und andere Altaktionäre hatten bereits angekündigt, sich von Anteilen zu trennen.
Sie treffen mit ihrem Vorhaben auf großes Interesse bei Anlegern: Nach Angaben eines zweiten Konsortialführers ist die Emission vollständig gezeichnet. Der Finanzinvestor Permira hatte Dr. Martens 2014 für 380 Millionen Euro gekauft. Zuletzt stiegen die Umsätze um jährlich 20 bis 30 Prozent. Im vergangenen Geschäftsjahr lag der Umsatz bei 672 Millionen Pfund (744 Millionen Euro).
Das Aktienmarktdebüt von Dr. Martens fällt in eine Zeit, in der so viele Firmen wie lange nicht mehr aufs Parkett streben. Am Donnerstag war die Aktie des Münchner Online-Luxusmodehändlers MyTheresa bei ihrem Börsendebüt an der Wall Street so stark gestiegen, dass das Unternehmen mehr als drei Milliarden Dollar wert war. In Frankfurt steht der Börsengang der Gebrauchtwagenplattform Auto1 an. Der Betreiber von "wirkaufendeinauto.de" will bis zu 1,8 Milliarden Euro am Markt einsammeln. Auch der E-Großkartenanbieter Moonpig strebt an die Londoner Börse. Die polnische InPost kündigte eine Erstnotiz in Amsterdam an.
rtr