Die DZ Bank hat gerade ihre Prognose für 2020 vorgelegt. Sie erwartet, dass der deutsche Aktienindex DAX Ende 2020 bei 13200 Punkten stehen wird - das wären 75 Punkte oder 0,6 Prozent weniger als heute. Für Besitzer deutscher Aktien gibt es laut dem Zentralinstitut der Volks- und Raiffeisenbanken also im kommenden Jahr nichts zu holen. Mit einem langweiligen Börsenjahr rechnet die DZ Bank jedoch nicht. Sie geht davon aus, dass die Kurse immer wieder kräftig schwanken werden.
Die Stagnation an der Börse habe jedoch keine wirtschaftlichen Gründe. "Die Sorgen vor einer Rezession sind überzogen", heißt es in der Prognose, die Weltwirtschaft werde in der Mitte des Jahres sogar einen kleinen Aufschwung verzeichnen und mit 2,9 Prozent stabil wachsen. Obwohl die deutsche Wirtschaft diesem Tempo hinterherhinke, werde ich hierzulande ein Wachstum von 1,0 Prozent verbucht. Grund für das schwächere Wachstum sei eine starke Fixierung auf industrielle Branchen, wo das Innovationstempo im Vergleich zu Zukunftsbranchen wie IT langsamer sei.
Belastender als die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen seien für die Aktienmärkte aber zwei Dinge. Erstens die bereits stark gestiegenen Kurse. "Die Aktienkurse sind auf Rekordjagd, haben aber bereits viel von den positiven Erwartungen für das nächste Jahr vorweggenommen", so die DZ Bank. Zweitens komme die Geldpolitik an ihre Grenzen: "Die Mittel der Notenbanken sind zunehmend erschöpft", heißt es im Jahresausblick. "Es liegt nun an den Regierungen, Impulse zu setzen."
Insgesamt sehen die Analysten der Bank jedoch weder Gründe für Panik noch für übertriebene Erwartungen. Ein "genereller Einstieg mit hohem Kapitaleinsatz" sei "zum jetzigen Zeitpunkt nicht ratsam", so die Strategen der Bank. Da aber auch 2020 kein Krisenjahr werde, sei es ratsam, trotz womöglich stagnierender Kurse investiert zu bleiben. Schließlich seien die langfristigen Perspektiven an den Börsen in Europa sowie in den USA erfolgversprechend.