Fondsmanager



Olgerd Eichler studierte BWL in Freiburg und Trier und machte in den USA einen MBA in Finanzwissenschaften. 2000 wechselte er von der Citibank zu Union Investment, 2007 ging er zu Mainfirst. Im selben Jahr wurde er vom Finanzen Verlag zum "Fondsmanager des Jahres" gekürt. Gegenwärtig managt er den MainFirst Top European Ideas und den MainFirst Germany Fund.

Anlagestrategie



Olgerd Eichler gehört nicht zu denen, die mit dem Strom schwimmen. Daher ist der MainFirst Top European Ideas oft völlig anders aufgestellt als viele Fonds seiner Konkurrenten. Das führte in der jüngsten Vergangenheit dazu, dass sich der Fonds etwas schwächer als in den letzten Jahren entwickelte. Dessen ist sich Eichler bewusst. "Der Fonds ist aber nun mal kein Schlechtwetterprodukt. Darüber sollte sich jeder im Klaren sein", sagt Eichler. Der MainFirst-Manager führt seinen seit Jahren bewährten Stil fort und setzt auf unterbewertete Aktien mit starkem Gewinnwachstum, von denen er besonders überzeugt ist. "Und dazu gehören nicht die derzeit allseits beliebten stabilen Titel aus dem Konsum- oder Pharmabereich. Diese Werte sind wahnsinnig teuer, haben oft KGVs von 30 und wachsen organisch aber nur mit maximal drei oder vier Prozent pro Jahr. Im Vergleich mit ihrer historischen Bewertung sind sie oft 30 bis 40 Prozent überbewertet. Kurspotenzial kann ich hier nicht mehr erkennen", sagt Eichler. Daher setzt der erfahrene MainFirst-Fondsmanager im Top European Ideas stark auf zyklische Unternehmen. "Im Gegensatz zur Mainstream-Meinung sehen wir hier erhebliches Kurssteigerungspotenzial. Denn viele Titel etwa aus der Automobilbranche weisen ein einstelliges KGV auf und sind damit im Vergleich zur Historie um mindestens 20 bis 30 Prozent unterbewertet", sagt Eichler. Dieser Abschlag wäre laut dem Experten nur gerechtfertigt wenn sich die Wirtschaft in einer Rezession befinden würde. "Aber das zeigen die jüngsten Quartalsergebnisse in keinster Weise. So haben etwa im Automobilsektor alle Unternehmen im zweiten Quartal positiv überrascht", sagt er. Zudem sieht Eichler auch in den kommenden zwölf bis 18 Monaten keinen Grund zum Pessimismus. "Das Wachstum in Europa ist zwar nicht hoch. Aber der Kontinent dürfte mit mindestens ein Prozent wachsen und wir glauben, dass im zweiten Halbjahr 2016 die Wachstumserwartungen durch die EU oder den IWF nach oben korrigiert werden." Und wenn dann der Pessimismus schwindet, erwartet Eichler, dass seine Titel deutlichen aufwerten.

Fazit



Olgerd Eichler beweist seit mehr als einem Jahrzehnt was er kann. Wer einen offensiveren Fonds sucht, wird sicher auch in Zukunft damit seine Freude haben.