JÖRG ZEUNER, KFW: "Die Schrumpfung der deutschen Wirtschaft im Sommer wird ein Ausrutscher bleiben. Das legt nicht nur die Zunahme bei den Investitionen nahe, sondern auch der relativ starke Zuwachs der Importe, der auf eine anhaltend kräftige Grunddynamik der Binnennachfrage schließen lässt.

Im Schlussquartal dürfte es einen deutlichen Rückprall geben, darüber hinaus aber keine Rückkehr zu dauerhaft hohen Quartalswachstumsraten. Die zuvor sehr kräftige Konjunktur mit dem Jahr 2017 als Höhepunkt kühlt ab."

THOMAS GITZEL, VP BANK:

"Es kann eigentlich nur besser werden. Das neue WLTP-Testverfahren hinterlässt in der deutschen Automobilwirtschaft und damit beim privaten Konsum und den Exporten massive Bremsspuren. Da es sich hierbei aber um einen vorübergehenden Einmaleffekt handelt, sollten in den kommenden Quartalen kompensatorische Effekte auf der Agenda stehen. Alleine dies wird ausreichen, um das Wachstum wieder in die Spur zu bekommen. Trotz allem werden die kommenden Zuwächse keine Himmelsstürmer werden. Die globale Konjunktur schwächelt, was das exportstarke Deutschland besonders deutlich zu spüren bekommt.

Um aber nicht vollends ins Trübsal blasen zu verfallen: Der private Konsum, die Ausrüstungsinvestitionen und die Bauwirtschaft werden das Wachstum auf Kurs halten. Wenngleich Mario Draghi in Deutschland gerne der Buhmann ist, der in den Augen vieler mit seiner Niedrigzinspolitik den Sparern die Freude verdirbt, der Konjunktur hilft er derzeit. Der Treibstoff für das Wachstum der Investitionen sind vor allem die niedrigen Zinsen. Mario Draghi sei also Dank, dass es nicht noch schlimmer kam und kommt."