Laut Marktexperte Stephen Innes von SPI Asset Management helfen vor allem die sinkenden Ölpreise den Börsen. Die Internationale Energieagentur (IEA) hatte am Vortag weitere 120 Millionen Barrel an Rohölreserven freigegeben, um die Folgen des Krieges von Russland gegen die Ukraine an den Märkten zu mildern. Zudem gehen die Anleger laut Innes recht zuversichtlich in die kommende Woche startende Berichtssaison zum ersten Quartal.

Wie üblich werden Banken die ersten sein, die ihre Zahlen vorlegen, und angesichts der Zinswende in den USA herrsche für diese Branche Optimismus. Insgesamt bleibe die Lage am Markt aber vor dem Hintergrund von Inflation und Rezessionssorgen schwierig, so Innes. Die Experten der Bank of America bleiben nach der jüngsten Erholung europäischer Aktien von ihrem Rückschlag vor einem Monat ebenfalls skeptisch. "Der Markt hat die schwindende Wachstumsdynamik noch nicht eingepreist", sind die Experten überzeugt.

Am deutschen Markt war die Aktie der Deutschen Bank Favorit mit plus 4,1 Prozent, im MDax gewann das Commerzbank -Papier 4,0 Prozent.

Die T-Aktie wurde ex Dividende von 0,64 Euro gehandelt, weshalb sie - allerdings nur rein optisch - nachgab. Am Vortag wurde außerdem der Vorstandschef der Deutschen Post , Frank Appel, zum Aufsichtsratsvorsitzenden der Telekom gewählt. Bei der Deutschen Post dagegen begann der Aktienrückkauf. Die Aktie stieg um 1,1 Prozent.

Übernahmespekulationen katapultierten Scout24 im MDax um etwas mehr als 15 Prozent nach oben auf das höchste Niveau seit Januar. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete unter Verweis auf "Dealreporter" und dessen Informationen aus Investorenkreisen, dass Hellman & Friedman, EQT und Permira ein Gebot für den Online-Immobilienmarktplatz erwögen. Auch Cinven und CVC seien interessiert.

CTS Eventim zogen um 9,0 Prozent an und profitierten von einer Hochstufung auf "Buy" durch die Privatbank Berenberg. Der Tickethändler und Veranstalter gehe nach der Pandemie auf "Comeback Tour", schrieb Analyst Gerhard Orgonas. Eine "Overweight"-Empfehlung von JPMorgan verhalf zudem den Papieren von K+S zu einem Plus von 9,2 Prozent, womit sich der Kurs seit Jahresbeginn inzwischen mehr als verdoppelt hat. Analyst Chetan Udeshi sieht weiter viel Potenzial für die Anteile des Düngemittel-Herstellers.

Am späten Vormittag rückten zudem noch die Anteilsscheine von Beiersdorf in den Blick, die um 2,0 Prozent hochschnellten. Der Kosmetik- und Klebstoffhersteller informierte über eine starke Geschäftsentwicklung im ersten Quartal.

dpa-AFX