"Der jüngste Konjunkturrückgang insbesondere in den für DB Cargo kritischen Branchen Automotive und Stahl lässt für 2019 einen deutlich über 2018 liegenden Verlust erwarten." Da hatte Cargo 190 Millionen Euro Verlust gemacht, der 2019 eigentlich reduziert werden sollte. Die Gefahr eines Zwangs zur erneuten Abschreibung des Unternehmenswertes wie schon 2015 steige, heißt es weiter. Damals hatte die milliardenschwere Abschreibung den gesamten Konzern in die Verlustzone gedrückt.
Die Bahn erklärte zu dem Brief-Entwurf, es handele sich dabei um eine von Referenten zusammengestellte und noch nicht abschließend verifizierte Stoffsammlung. Die Sachverhalte seien vom Konzernvorstand nicht final beraten oder beschlossen worden.
Verkehrsminister Andreas Scheuer hatte in einem Brief an Bahnchef Richard Lutz mehr Tempo bei Verbesserungen insgesamt angemahnt und ein Konzept bis Mitte November verlangt. Einen Schwerpunkt hatte er auf die Lage der Güterbahn DB Cargo gelegt. Hintergrund ist, dass der Eigentümer Bund der Bahn im Rahmen des Klimapakets jährlich mit Milliarden-Beträgen helfen will. Dafür will er aber Gegenleistungen. Bahn-Chef Lutz wehrte sich unterdessen in der "Zeit" öffentlich gegen das Ultimatum Scheuers: "Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht", sagte er laut Vorabbericht. Man könne nicht von heute auf morgen rundum besser werden.
In dem Brief-Entwurf wird darauf hingewiesen, dass man bei DB Cargo an vielen Stellen wie etwa der Kundenzufriedenheit Verbesserungen erreicht habe. Ein "Weiter so" dürfe es aber nicht geben: "Der besorgniserregende Zustand erfordert umfassende Sanierungen. Die aktuelle Rezession erhöht dabei den Handlungsdruck massiv." Dabei müsse der Bund helfen: "Die politische Unterstützung und dauerhafte Förderung des Eigentümers ist unabdingbar."
rtr