Und je länger dieser Handelskrieg anhält, umso mehr nimmt die Sorge über eine sich abschwächende weltweite Konjunktur zu. Das würde auch den Ölpreis belasten. Enttäuschende Nachrichten verkündete auch die US-Energiebehörde in ihrem aktuellen monatlichen Prognosebericht. Demnach soll die Weltölnachfrage um 50 000 Barrel pro Tag auf 1,49 Millionen Barrel sinken. Verharrt die Nachfrage auf dem niedrigen Niveau, bleibt Erdöl billig. Schon länger unterliegt der Ölmarkt starken Schwankungen. Auslöser sind die Schieferölvorkommen in den USA, welche die Angebotsmenge deutlich erhöhen. Das US-Produktionsvolumen ist dabei sehr stark beeinflusst vom Ölpreis. Unterhalb eines gewissen Niveaus, wahrscheinlich 50 US-Dollar pro Barrel, scheiden viele Anbieter aus. Auf diese Ausgangssituation reagierte der weltgrößte Produzent Saudi-Arabien. In einer ersten Aktion senkte der Golfstaat die Preise deutlich. Das führte zu einem Einbruch, der erst bei 30 Dollar je Barrel der Sorte WTI einen Boden fand. Zwischenzeitlich haben sich die Notierungen erholt. Und immer wenn sich der Druck auf die Preise erhöht, reagieren die OPEC und vor allem Saudi-Arabien mit Produktionskürzungen. Gerade hat der Golfstaat angekündigt, die OPEC-Vorgaben zu unterbieten.

Geringe Exploration



Diese starken Schwankungen der Ölpreise haben Langfristfolgen. Die Ölkonzerne sind verunsichert. Sie produzieren aus den rentabelsten Quellen. Die Exploration wurde deutlich reduziert. Selbst als die Barrel-Kurse im Oktober wieder über 80 Dollar marschierten, gab es keinen messbaren Nachfrageanstieg für Öldienstleister. Langfristig aber wird das Angebot deshalb mit der Nachfrageentwicklung nicht Schritt halten können. Doch diesem langfristigen Bullenszenario für Öl stehen kurzfristige Risiken gegenüber. Am 1. März läuft das US-Ultimatum an China ab. Können sich die Parteien nicht über die künftige Handelsbeziehung einigen, wird das erst einmal auch Folgen für die Ölnachfrage haben. Wer sich bei dem Rohstoff kurzfristig positionieren will, sollte einen ordentlichen Sicherheitspuffer einbauen. Den bieten etwa die beiden Discount-Calls auf den Future der Sorten Brent und WTI. Die Derivate liefern zweistellige Seitwärtsrenditen, selbst wenn der Ölpreis bis zum Ende der Laufzeit leicht fallen sollte.