Dauern solle der Ausstand bis Sonntag um 09.00 Uhr. Die bei der GDL organisierten Lokführer hatten zuletzt im April im laufenden Tarifkonflikt gestreikt. Die Bahn forderte die GDL zu einem Schlichtungsverfahren auf.
Das Zugpersonal streike für seine Grundrechte, erklärte die GDL. Der Bahn warf die Gewerkschaft Verschleppungstaktik vor. Die Bahn wiederum bezeichnete den Streik als absolut unangemessen und maßlos. Damit schade die Gewerkschaft nicht nur den Bahnkunden, sondern auch der deutschen Wirtschaft. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) kritisierte die Streik-Ankündigung. "Die Grenze der Akzeptanz dieser Tarifauseinandersetzung in der Bevölkerung ist zunehmend erreicht. Das sollten auch die Verhandlungsführer erkennen", sagte Dobrindt der "Bild".
Vor der Streikankündigung hatte die Bahn ein Schlichtungsverfahren gefordert. In dem seit vergangenem Jahr andauernden Tarifkonflikt sei man an einem Punkt angekommen, an dem man eine neutrale Instanz hinzuziehen müsse, sagte Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber der "Bild am Sonntag".
Nach dem erfolglosen Spitzengespräch am vergangenen Mittwoch legte die Bahn ein neues Angebot vor. Es sieht eine stufenweise Lohnsteigerung ab Juli um 4,7 Prozent und einen Einmalbetrag von 1000 Euro vor. Die Bezahlung ist aber nicht Kern des Konflikts: Die GDL will nicht nur für Lokführer, sondern auch für Zugbegleiter und Rangierführer eigene Verträge abschließen. Dies strebt auch die größere, konkurrierende Gewerkschaft EVG an. Die Bahn wiederum will unterschiedliche Abschlüsse für dieselbe Berufsgruppe vermeiden. rtr