Es handelt sich um das zweite Urteil gegen Bayer im Zusammenhang mit PCB am Sky Valley Education Center in Monroe. Ein Verfahren, an dem Lehrer beteiligt waren, endete im Juli mit einem Urteil in Höhe von 185 Millionen Dollar gegen Bayer. Der Leverkusener Pharma- und Agrarchemiekonzern hat dagegen Berufung eingelegt und will auch gegen das zweite Urteil rechtlich vorgehen. "Wir gehen davon aus, dass die vom Berufungsgericht zu klärenden Fragen sich in beiden Fällen ähneln werden, da die Fehler in Bezug auf die rechtliche Bewertung und die Beweiswürdigung gleich sind."

Fast 200 Personen, darunter Schüler, Eltern und Angestellte, haben Bayer wegen der angeblichen Kontamination mit PCB an der Schule verklagt, 19 weitere Prozesse sind angesetzt. Bayer hatte erklärt, dass in der Schule nur sehr geringe PCB-Werte festgestellt worden seien und es keinen Beweis dafür gebe, dass die Chemikalie Ursache der gesundheitlichen Probleme der Kläger sei. "Zudem haben auch die Blutproben der Kläger normale Mengen an PCB aufgewiesen, die gemäß der Angaben des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) dem Durchschnitt der US-Bevölkerung entsprechen." Die Kläger führen dagegen ihre Beschwerden wie Asthma und kognitive Beeinträchtigungen auf PCB zurück, das in den Vorschaltgeräten für Leuchtstofflampen in Sky Valley gefunden wurde. Bayer hatte bereits erklärt, die Komponenten seien von Kunden von Monsanto installiert worden und hätten schon vor Jahrzehnten ausgetauscht werden müssen.

Monsanto hatte PCB, das etwa in Transformatoren, als Hydraulikflüssigkeit oder als Weichmacher in Lacken und Dichtungen eingesetzt wurde, von 1935 bis 1977 hergestellt. Die Chemikalie, die zu den zwölf als "dreckiges Dutzend" bekannten organischen Giftstoffen zählt, wurde 1979 in den USA verboten und 2004 weltweit.

rtr