Sichere Staats- und Unternehmensanleihen werfen kaum noch Zinsen ab, wenn ihre Rendite nicht sogar schon im Minusbereich liegt. Geld verdienen lässt sich mit ihnen dennoch: Die Kurse sind zuletzt gestiegen. Gut möglich, dass auch die Europäische Zentralbank ihr Anleihekaufprogramm wieder aufnimmt. "Das sollte für Unterstützung sorgen", sagt Martin Cech, Manager des Erste Responsible Bond. Der mit Note 1 bewertete Fonds der österreichischen Invest­mentgesellschaft Erste AM spricht Anleger an, die Chancen dieser Anlageklasse breit gestreut nutzen und sich nachhaltig engagieren wollen.

Die zugeflossenen Mittel von 109 Millionen Euro hat Cech in 82 auf Euro lautende Einzeltitel investiert. Zu den Emittenten zählen Unternehmen, Staaten und staatsnahe Organisationen wie Österreichs Bundesbahn ÖBB, die von Rating­agenturen mit Investment Grade beurteilt sind.

Zudem müssen die Emittenten ESG-Anforderungen (Environmental, Social und Governance) also Kriterien zu Umwelt, Sozialem und Unternehmensführung genügen. Anleihen von Unternehmen aus den Bereichen Atomkraft, Gentechnik und Rüstung sind daher tabu. Auch in Anleihen von Staaten, in denen die Todesstrafe verhängt wird - wie in den USA - darf Cech nicht investieren.

Für ein Investment infrage kommen dagegen Unternehmen, die sparsam mit Ressourcen umgehen oder ihre Mitarbeiter besonders fördern. Gemäß dem Best-in-Class-Ansatz filtert Cech aus jeder Branche die Unternehmen heraus, die den ESG-Kriterien am besten entsprechen.

Orange S. A. weit vorn


Dazu zählt etwa die National Bank of Australia. Das Institut in Down Under hat sich selbst strenge ESG-Regeln auferlegt und sich unter anderem verpflichtet, gegen jegliche Form von Finanzverbrechen vorzugehen. Zudem begibt die Bank selbst grüne Anleihen. Auch Orange S. A. hat Cech im Fonds hoch gewichtet. Das Telekomunternehmen rangiert im ESG-Ranking von CSR Hub auf Platz 96 von insgesamt 17 467 Unternehmen.