ESG-Aktien sind weit mehr als träge Ökologie-Aktien. Inzwischen scheint es, als ginge nichts mehr ohne das nachhaltige Investieren. ESG bedeutet so viel wie environmental, social und governance. Wer sein Geld umweltbewusst, sozial und in eine verantwortungsbewusste Unternehmensführung anlegen will, kommt an den drei Buchstaben nicht mehr vorbei. Gerade für institutionelle Investoren sind die Kriterien besonders wichtig.
Inwiefern sind nachhaltige Kriterien für den Privatanleger relevant? In einer nicht repräsentativen Umfrage hat Wallstreet Online 2.698 finanzaffine Teilnehmer befragt. Dabei gab mehr als die Hälfte (53,22%) der Befragten an, dass sie für ihre Kaufentscheidung ausschließlich klassische Finanzmarktzahlen heranziehen. ESG-Kriterien haben für sie keine Bedeutung. 25,28 % sehen das Thema dagegen als relevant. Sie beachten Nachhaltigkeitskriterien und ziehen diese neben anderen Finanzmarktzahlen zur Investitionsentscheidung heran. Knapp neun Prozent der Teilnehmer halten ESG darüber hinaus für absolut entscheiden. Sie gaben an, nur noch in Unternehmen zu investieren, deren ESG-Standards führend sind. Rund 13 Prozent der befragten Privatanleger würden sehr gerne nachhaltig investieren, finden die Informationen aber oftmals zu komplex und sind verunsichert durch die Gefahr des "Greenwashings".
Scheinbar hätten die nachhaltigen Kriterien keinen ausgeprägten Stellenwert bei Privatanleger, kommentiert Matthias Hach, Chef von Wallstreet Online. Dies überrasche, beachte man die Berichterstattung zu diesem Thema. Ein gewisser Teil der Investoren könnte überzeugt werden, wenn die Informationen verständlicher wären. Die Gefahr des "Greenwashings" bleibe aber weiterhin bestehen, erklärt er weiter.