Seit Jahresanfang zeigt der Kurs von Ethereum gegen den Bitoin eine eklatante Outperformance. In der Spitze ist er mehr als dreimal so stark gestiegen wie der Bitcoin. Ein Blick auf den langfristigen Verlauf dieses Währungspaares zeigt, dass Ethereum trotzdem weiter noch viel Luft nach oben hat. Die Spitzennotierungen gegen den Bitcoin betrugen in der Vergangenheit schon mehr als das Doppelte des derzeitigen Preises. Selbst ein Flippening - ein Überholen von Bitcoin durch Ethereum in puncto Marktkapitalisierung - ist auf längere Sicht nicht unmöglich. In diesem Jahr haben sich die Kapitalisierungen von Bitcoin (rund 700 Milliarden Dollar) und Ethereum (rund 300 Milliarden Dollar) bereits deutlich angenähert.
Der Starinvestor Marc Cuban hat gerade in einer Fernsehsendung wieder ausführlich auf die Vorteile von Ethereum hingewiesen. Die Entwickler stecken einen erheblichen Aufwand in die Weiterentwicklung. Zwar bleibt der Bitcoin das führende und etablierte Wertaufbewahrungsmittel Nr.1. Die Anwendungsvielfalt und die möglichen Transaktionszahlen bei Ethereum sind aber ungleich größer. Dadurch ist und bleibt Ethereum die führende Smart-Contract-Plattform und ist erste Wahl bei DeFi- und NFT-Anwendungen. Außerdem wird der Wechsel zu Ethereum 2.0 die Plattform weiter stärken. Mit der Umstellung von Proof of Work auf Proof of Stake wird dann auch der Kritik an dem immensen Stromverbrauch der Boden entzogen. Nach der kompletten Umstellung wird das Netzwerk nicht wie bisher den Stromverbrauch eines mittelgroßen Landes, sondern nur einer Kleinstadt haben. Die Relevanz der Diskussion um den Stromverbrauch hat sich gerade beim Bitcoin-Crash gezeigt.
Gerade gibt es auch Spekulationen, dass der digitale Yuan auf dem Ethereum-Netzwerk laufen könnte. Denn die Central Bank Digital Currency (CBDC) soll eine intelligente Währung und nicht bloß eine digitale Abbildung der physischen Währung sein. Dies hat gerade Yao Qian als führender Mitarbeiter der chinesischen Börsenaufsicht bekanntgemacht. Dabei soll der Währung die Intelligenz aufgrund der Einbindung von Smart Contracts eingehaucht werden. Ethereum ist und bleibt die führende Plattform für Smart Contracts. Zwar gibt es eine Reihe von potenziellen oder selbst-ernannten Ethereum-Killern wie Cardano.
Trotzdem wird Ethereum - insbesondere nach der anstehenden Umstellung auf Ethereum 2.0 - der unangefochtene Marktführer bei Smart Contracts bleiben, ähnlich wie der Bitcoin bei den reinen Kryptowährungen. Offensichtlich forschen auch andere Zentralbanken bei der Entwicklung ihrer CBDCs an der Integration von Smart Contracts. Qian sieht die Sicherheitsrisiken bei den Smart Contracts durch sukzessive Entwicklung schwinden. Sollten sich diese Berichte manifestieren, könnte Ethereum einen weiteren kräftigen Schub bekommen. Denn scheinbar möchte China seine CBDC am liebsten schon vor den Olympischen Spielen im Februar 2022 einführen. Außerdem sieht China mit der Einführung des digitalen Yuan die Chance, ernsthaft an der bestehenden weltweiten Dominanz des Dollars zu kratzen.