Nach dem deutlichen Rutsch unter die 50-Tage-Linie konnte der Bitcoin diese am Wochenende wieder übersteigen. Von daher könnte die dritte größere Korrektur in diesem Jahr bereits wieder beendet sein. Auch in der Hausse 2017 fiel der Bitcoin-Preis bei solchen Korrekturen mehrfach für kurze Zeit unter diesen Durchschnitt, nur um anschließend den Anstieg umso schneller fortzusetzen.

Mit Nexon hat nun auch erstmals ein großes japanisches börsennotiertes Unternehmen Cashreserven in den Bitcoin investiert. Zwar beträgt die Investitionssumme von 100 Millionen Dollar nur einen Bruchteil der Investitionen von Microstrategy oder Tesla. Trotzdem zeigt sich darin ein andauernder Trend, der ebenfalls seinen Teil zu der zunehmenden Angebotsverknappung beiträgt.

Gegen diesen Trend spricht auch der Bitcoin- Teilverkauf von Tesla in Höhe von 272 Millionen Dollar nicht. Mit dem Verkauf hat Elon Musk nur den Quartalsgewinn von Tesla aufgehübscht. Die Bitcoin-Adoption geht weiter und wird schon allein dadurch sichtbar, dass immer mehr Unternehmen den Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren. Am spektakulärsten war vor Kurzem die Ankündigung von Tesla, dass Kunden Fahrzeuge auch in Bitcoin bezahlen können. Einige amerikanische Restaurantketten wollen nun ebenfalls Bitcoin zur Bezahlung akzeptieren. Auch in Südamerika findet der Bitcoin immer breitere Akzeptanz. So können in Argentinien auf dem führenden E-Commerce-Marktplatz Mercadolibre viele Immobilien von Häusern bis zu Grundstücken nun mit Bitcoin gekauft werden.

Smart-Contract-Plattformen boomen


Seit Jahresanfang ist die Bitcoin-Dominanz, also der Anteil von Bitcoin an der gesamten Marktkapitalisierung des Kryptomarktes, von rund 70 auf zuletzt 50 Prozent gefallen. Das ist der niedrigste Wert seit Jahren und ein Ausdruck der Outperformance der großen Altcoins gegenüber dem Bitcoin in diesem Jahr. So ist die anhaltende Stärke der zweitgrößten Kryptowährung Ethereum recht auffallend. Seit Jahresanfang hat sich der Preis gegenüber dem Bitcoin verdoppelt, auf Dollarbasis beträgt das Plus über 330 Prozent. Zum Wochenbeginn wurde mit 3000 Dollar eine weitere runde Marke geknackt. Manche Marktbeobachter erwarten im Zuge des DeFi-Booms und des Beginns des deflationären Zeitalters bei Ethereum nach der London Hard Fork, die für den 14. Juli erwartet wird, bereits Kurse bis zu 10 000 Dollar.

Auch verschiedene Coins mit Nähe zu Ethereum performen stark. So hat Ethereum Classic seit Jahresanfang 770 Prozent zugelegt und erreichte neue Allzeithöchststände. Die oft als asiatische Ethereum bezeichnete Smart-Contract-Plattform Neo zog seit Jahresbeginn fast 700 Prozent an. Neo ist mit aktuell 110 Dollar noch weit vom Allzeithoch von 200 Dollar von Anfang 2018 entfernt. Zuletzt hatten Investoren verstärkt auf solche Nachzügler geschaut, obwohl dies als Kaufargument oft eher irrational ist. Allerdings wird bei Neo bis Ende des laufenden Quartals das N3-Upgrade erwartet. Diese Neuerung bietet deutlich höhere Transaktionsgeschwindigkeiten und neue Funktionen wie ein interoperables Ökosystem mit De- Fi-Möglichkeiten, Oracles-Integration und dezentraler Speicherung.