Doch nicht nur Tanken und Heizen ist teurer geworden. Auch bei Nahrungsmitteln, Alkohol, Tabak, Bekleidung und Schuhen - sie machen gemeinsam knapp 20 Prozent des Warenkorbs aus - liegt die Teuerungsrate mittlerweile bei über zwei Prozent. Neuvermietungen tragen inzwischen ebenfalls erheblich zur Preisniveausteigerung bei. Da es auf dem Sparbuch und bei Festgeld weiterhin kaum etwas zu holen gibt, erleiden Anleger einen kräftigen Kaufkraftverlust.
Keine Zinserhöhung in Sicht
Experten erwarten zwar nicht, dass die Inflation in Deutschland aus dem Ruder laufen wird. Dennoch könnte sich die Teuerung in den kommenden Monaten zumindest auf dem erhöhten Niveau einpendeln. Gleichzeitig hat der Chef der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, signalisiert, dass so schnell nicht mit einer Leitzinserhöhung zu rechnen sein wird. "Was bleibt, ist ein Nullzinsumfeld mit negativen Realzinsen auf viele Jahre", erklärt Helge Rechberger, Kapitalmarktexperte bei Raiffeisen Research.
Passend zur aktuellen Einschätzung des hauseigenen Analysten hat die Zertifikate-Tochter der Österreicher, die Raiffeisen Centrobank (RCB), ein Zertifikat in die Zeichnung gegeben, mit dem sich Anleger quasi gegen steigende Verbraucherpreise absichern können. Das Europa Inflations Bonus & Sicherheit ist zum einen mit einem Fixkupon von 2,0 Prozent ausgestattet, der auf jeden Fall jährlich zur Auszahlung kommt. Zum anderen partizipieren Anleger an der positiven jährlichen Veränderung des Europäischen Verbraucherpreisindex, der die Lebenserhaltungskosten der privaten Haushalte in der EU repräsentiert (HVPI exklusive Tabak). Konkret ist ein Extrazins in Höhe der jährlichen Inflationsrate in der Eurozone in Form des HVPI vorgesehen. Liegt diese beispielsweise wie zuletzt bei 1,8 Prozent, kommen insgesamt 3,8 Prozent zur Auszahlung (Fixkupon 2,0 Prozent plus 1,8 Prozent). Am Laufzeitende kommt die Kursentwicklung des Euro Stoxx 50 ins Spiel. Dabei erhalten Anleger den Nennwert zurück, wenn der Euro Stoxx 50 niemals 51 Prozent oder mehr verloren hat.
Großer Risikopuffer
Sollte die Barriere von 49 Prozent des Startwertes jedoch berührt oder unterschritten werden, erfolgt die Rückzahlung am Fälligkeitstag entsprechend der Indexentwicklung - also der prozentualen Entwicklung des Index vom Startwert bis zum Schlusskurs am letzten Bewertungstag. Somit kann es unter Umständen zu hohen Verlusten kommen. Allerdings ist der Risikopuffer groß. Auf aktueller Kursbasis entspricht die Barriere einem Indexstand von gut 1600 Punkten. So tief notierte der Euro Stoxx 50 seit mehr als 20 Jahren nicht mehr.