Zum Ende des Geschäftsjahres 2018/19 gab es im September und Oktober gleich mehrere gute Nachrichten für Eyemaxx Real Estate. Der Immobilieninvestor Johann Kowar hat seine Beteiligung am Unternehmen weiter ausgebaut, er besitzt nun fast 16 Prozent der Aktien und ist neben Eyemaxx-Chef Michael Müller, der 32 Prozent hält, zweiter Großaktionär.

Von Immobilien und Grundstücken in Serbien trennte sich Eyemaxx, um sich auf die Kernmärkte Deutschland und Österreich zu konzentrieren. Zudem verkaufte das Unternehmen die Beteiligung an Vienna Estate Immobilien, und zwar merklich über dem Einstands­preis des Aktienpakets, wie Müller betonte. Beide Transaktionen werden sich in den Zahlen des gerade abgelaufenen Geschäftsjahres noch nicht niederschlagen, für das der Vorstand eine moderate Steigerung des Gewinns erwartet.

Dass die Emission der Unternehmensanleihe (siehe unten) im September nicht ganz so gut lief, kann Eyemaxx da leicht verschmerzen. Statt der angestrebten bis zu 50 Millionen kamen lediglich 37 Millionen Euro zusammen. Acht Millionen davon entfielen aufs Umtauschangebot für die im März 2020 fällige Anleihe (ISIN: DE 000 A12 T37 4), die damit noch ein ausstehendes Volumen von 13 Millionen Euro hat.

Bereits Mitte Dezember sind zwei Wandelanleihen (DE 000 A2B PCQ 2, DE 000 A2D AJB 7) im Volumen von zusammen 23 Millionen Euro fällig. Diese drei Rückzahlungen sollten, auch angesichts des Kapitals aus der Anleiheemission und der zu erwartenden Mittelzuflüsse aus den gemeldeten Verkäufen, kein Problem für das Unternehmen sein.

Zwei Ertragssäulen


Eyemaxx mit Sitz in Aschaffenburg und Leopoldsdorf bei Wien wurde 1996 von Michael Müller gegründet und entwickelte zunächst Fachmarkt- und Logistikzentren in Osteuropa. Der Fokus hat sich seither auf Deutschland und Österreich verschoben, wo Gewerbe- und Wohnimmobilien entwickelt und verkauft werden. Zudem will Eyemaxx nach und nach einen Bestand vor allem mit Gewerbeimmobilien aufbauen. So werden neben den Erträgen aus dem renditeträchtigeren, aber riskanteren Entwicklungsgeschäft laufende Einnahmen aus der Vermietung erzielt. Sollten der Immobilienboom und die Nachfrage nach neuen Projekten etwas nachlassen, wäre das breiter aufgestellte Unternehmen auch dafür gewappnet.

Zuverlässiger Emittent


Eyemaxx hat sich bisher stets als zuverlässiger Schuldner gezeigt, zurzeit sind vier normale Bonds und zwei Wandelanleihen ausstehend. Neben den bereits genannten Papieren gibt es eine 2021 fällige Anleihe über 30 Millionen Euro (DE 000 A2A AKQ 9), die zum aktuellen Kaufkurs eine Rendite von zwei Prozent per annum verspricht. Dieses Papier ist mit Immobilien besichert und hat deshalb von Creditreform das Anleiherating "BBB-".

Die anderen Bonds haben keine Besicherung, für sie gilt das um zwei Stufen schlechtere Unternehmensrating "BB". Auch für die bis 2023 laufende Anleihe (DE 000 A2G SSP 3) über 44 Millionen Euro, die eine jährliche Rendite von 4,4 Prozent bietet.

Der anderthalb Jahre später fällige neue Bond wird etwas unter 100 Prozent des Nennwerts gehandelt, damit verspricht er eine Rendite von 5,6 Prozent pro Jahr. Als Beimischung im breit aufgestellten Anleiheportfolio bieten die 2021, 2023 und 2024 fälligen Anleihen interessante Renditen, die dem von Besicherung und Restlaufzeit abhängigen jeweiligen Risiko entsprechen.

Neuer Bond


Die jüngst be­gebene Anleihe notiert etwas ­unter Nennwert und verspricht damit eine relativ hohe Rendite.