"Lassen Sie mich das extrem einfach formulieren: damit es wirkungsvoll ist, muss es groß sein", sagte Coeure in einem Interview mit der "Irish Times", das am Freitag auf der Webseite der Europäischen Zentralbank (EZB) veröffentlich wurde. Zur kritischen Haltung der Deutschen Bundesbank zu einem solchen Programm erklärte der Notenbanker, deren Befürchtungen seien legitim und man müsse sich mit ihnen beschäftigen.


Lassen Sie mich das extrem einfach formulieren: damit es wirkungsvoll ist, muss es groß sein."
EZB-Direktoriumsmitglied Benoit Coeure in einem Interview mit der "Irish Times".


Investoren an den Märkten rechnen inzwischen fest damit, dass die europäischen Währungshüter am Donnerstag kommender Woche auf ihrer Ratssitzung ihre Geldpolitik weiter lockern und ein breit angelegtes Anleihenkauf-Programm - im Fachjargon "Quantitative Easing" (QE) - auf den Weg bringen werden. Mit einem solchen Schritt nach dem Vorbild der US-Notenbank soll ein Preisverfall auf breiter Front in der Euro-Zone verhindert, die Kreditvergabe in der Euro-Zone beflügelt und der schwächelnden Konjunktur auf die Beine geholfen werden.

Zur einem möglichen Volumen von 500 Milliarden Euro, über das nach früheren Informationen von Insidern gesprochen wurde, wollte sich Coeure nicht äußern. "Wir diskutieren das am 22. Januar und in dieser Frage ist noch keine Entscheidung gefallen", sagte der Zentralbanker.

Der französischen Zeitung "Liberation" (Freitagausgabe) sagte Coeure unterdessen in einem separaten Interview: "Das Ziel von QE ist es, Vertrauen zu schaffen in die Fähigkeit einer Zenntralbank, die Inflation zu stabilisieren." Das Risiko einer Deflation - einer gefährlichen Spirale aus fallenden Preisen und sinkenden Investitionen - habe seit Sommer 2014 zugenommen. Alle Instrumente müssten von den politisch Verantwortlichen in Europa mobilisiert werden, um das Wachstum anzuschieben.

Reuters