Auf dem Treffen vertraten die Euro-Wächter die Einschätzung, dass die Gefahren für die Konjunkturaussichten zugenommen hätten. Die Verlangsamung des Wachstums scheine länder- und sektorenübergreifend zu sein.
Wegen des kalten Wetters, vielen Streiks und der Grippewelle hat sich das Wirtschaftswachstum im Währungsraum zu Jahresbeginn fast halbiert. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte zwischen Januar und März nur noch um 0,4 Prozent zum Vorquartal zu. In den drei Vorquartalen lag das Plus noch bei jeweils 0,7 Prozent.
Insgesamt stuften die Währungshüter auf ihrem Treffen aber die Risiken für Wachstumsaussichten als weitgehend ausgeglichen ein. Zugenommen habe die Gefahr des Protektionismus im Handel. Ein großes Ausmaß an geldpolitischer Unterstützung bleibe daher weiterhin notwendig. "Vor diesem Hintergrund, stimmten die Mitglieder weitgehend darin überein, dass eine ruhige Hand in der Geldpolitik zum gegenwärtigen Zeitpunkt gerechtfertigt ist", hieß es im Protokoll. Die EZB hatte im April weder an ihren Leitzinsen gerüttelt noch ihre großangelegten Anleihenkäufe verändert.