"Alle Mitglieder des Rates der Europäischen Zentralbank sind entschlossen, unserem Mandat gerecht zu werden", sagte Draghi der Wochenzeitung "Die Zeit" laut einem am Mittwoch vorab veröffentlichten Interview. "Natürlich gibt es Differenzen darüber, wie das geschehen sollte. Aber es ist nicht so, dass wir unendlich viele Möglichkeiten hätten." Die aktuelle Inflation liege deutlich unter dem Zielwert von knapp zwei Prozent. "Um das in dieser Phase zu erreichen, muss sie (die EZB) die Zinsen niedrig halten und auf eine expansive Geldpolitik hinarbeiten, die das Wachstum begleitet."

In der Eurozone waren die Preise zuletzt um 0,2 Prozent gesunken. Die europäischen Währungshüter haben die Tür für groß angelegte Staatsanleihenkäufe nach dem Vorbild der USA bereits aufgestoßen. Schon auf ihrer kommenden geldpolitischen Sitzung am 22. Januar in Frankfurt könnte die EZB nun entsprechende Schritte beschließen, um einen Preisverfall auf breiter Front zu verhindern, die Kreditvergabe in der Euro-Zone anzukurbeln und die aktuell flauen Konjunktur anzuschieben.

Reuters