Die Europäische Zentralbank (EZB) verfehlt ihr Inflationsziel bereits seit Frühjahr 2013. Im Oktober waren die Verbraucherpreise in der 19-Ländergemeinschaft lediglich um 0,5 Prozent gestiegen. Die EZB will eigene neue Inflationsprognosen für das Jahr 2019 zu ihrer Zinssitzung am 8. Dezember veröffentlichen.

Dann dürfte die Notenbank auch entscheiden, ob sie ihre in Deutschland umstrittenen massiven Anleihenkäufe auch nach März 2017 fortführen will. Draghi sagte der Zeitung, die Notenbank werde das zur Erreichung ihres Inflationsziels erforderliche, sehr erhebliche Ausmaß an geldpolitischer Unterstützung beibehalten. "Wir können die angemessene Ausrichtung über verschiedene Kombinationen von Instrumenten erreichen", sagte Draghi. Dabei nannte der EZB-Präsident den monatlichen Umfang der Anleihenkäufe und auch ihre zeitlich Erstreckung. "Ich möchte der Debatte über die verschiedenen Optionen nicht vorgreifen."

Draghi zufolge ist die ultralockere Geldpolitik aktuell notwendig, um der Konjunktur unter die Arme zu greifen. Die niedrigen Zinsen seien "wesentlich" für eine vollständige Erholung. "Und wenn dies erreicht ist, werden die Zinsen steigen", sagte der Italiener.

rtr