Auch in den Sommermonaten hatte das Wachstum in dieser Höhe gelegen. Privathaushalte erhielten von den Instituten im September 1,8 Prozent mehr Darlehen als ein Jahr zuvor, was ebenfalls den Zuwachsraten der vorangegangenen Monate entsprach.
Die EZB und die Notenbanken der Euro-Länder pumpen bereits seit März 2015 über den Kauf von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren Woche für Woche Milliarden an Zentralbankgeld in das Finanzsystem. Das Programm ist auf 1,74 Billionen Euro angelegt und soll noch bis mindestens Ende März 2017 laufen. Die Währungshüter wollen damit unter anderem Banken anregen, mehr Darlehen an die Wirtschaft zu vergeben. Denn das stützt die Konjunktur und soll so auch die aus EZB-Sicht zu niedrige Inflation anheizen.
Doch das klappt nach Einschätzung von Volkswirten bisher nur zum Teil: "Vom Kreditmarkt kommt weiterhin kaum Schubkraft für das europäische Wirtschaftswachstum," bemängelt der Chefvolkswirt der staatlichen Förderbank KfW, Jörg Zeuner. "Die Erholung bei den Unternehmenskrediten ist dafür zu schleppend." Zeuner zufolge weist die Entwicklung am Kreditmarkt auf zwei Schwachpunkte der Wirtschaft hin. Die Banken ächzten unter steigenden Anforderungen der Regulierer und verdienten im gegenwärtigen Niedrigzinsumfeld weniger. "Auf der anderen Seite scheuen viele europäischen Unternehmen das Investitionsrisiko", sagte Zeuner.
Die für die Euro-Zone wichtige Geldmenge M3 stieg im September um 5,0 Prozent. Experten hatten einen Zuwachs von 5,1 Prozent erwartet. Zur Geldmenge M3 zählen unter anderem Bargeld, Einlagen auf Girokonten, kurzfristige Geldmarktpapiere, sowie Schuldverschreibungen mit bis zu zwei Jahren Laufzeit.
rtr