Es seien aber Bedenken geäußert worden, dass schon kleine Änderungen in der Kommunikation als grundsätzlicher Schwenk beim geldpolitischen Kurs missinterpretiert werden könnten.

Sollten sich die Konjunktur und die Inflation weiter positiv entwickeln, könne die getroffene Entscheidung jedoch noch auf den Prüfstand gestellt werden, heißt es weiter in dem Protokoll. Nach derzeitiger Kommunikation verspricht die EZB, das Wertpapierkaufprogramm noch mindestens bis Ende 2017 und möglicherweise darüber hinaus weiterzuführen. Zudem sollen die Leitzinsen noch weit über das Ende des Programms hinaus auf dem derzeitigen niedrigen Niveau verbleiben. Gestrichen wurde im Zuge der jüngsten Zinsentscheidung jedoch die Formulierung, dass die Leitzinsen auch weiter sinken könnten.

Seit gut einer Woche treiben Spekulationen auf eine baldige Reduzierung der EZB-Wertpapierkäufe die Renditen an den Anleihemärkten nach oben. Grund dafür sind jüngste Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi, der sich zuversichtlich zur Wirtschaft im Euroraum geäußert und den jüngsten Rückgang bei der Inflation als vorübergehend bezeichnet hat. Mehrfach sickerten zwar in den vergangenen Tagen Aussagen aus dem Umfeld der EZB an Medien durch, wonach man die Reaktionen an den Finanzmärkten auf die Draghi-Rede für übertrieben halte. An der Einschätzung der Anleger hat dies jedoch nichts geändert./tos/bgf/stw