Die Pressekonferenz mit EZB-Chefin Christine Lagarde (14:30 Uhr)


Ökonomen zur EZB-Zinsentscheidung


FRIEDRICH HEINEMANN, ZEW
"Die Zinspolitik und Wertpapierkäufe der EZB wirken inzwischen wie aus der Zeit gefallen. Europas Zentralbank betreibt im Grunde immer noch eine Politik der Deflationsbekämpfung, obwohl Europa den stärksten Inflationsschub seit Einführung des Euro erlebt und auch die Inflationserwartungen klettern. Der EZB-Rat riskiert inzwischen, die Reputation dieser Institution ernsthaft zu beschädigen. Immer mehr Beobachter der Geldpolitik fragen sich, ob die EZB wirklich noch der Preisstabilität oberste Priorität einräumt. Mit dem rigiden Festhalten an einem extrem lockeren Kurs trotz einer überraschend hartnäckig hohen Inflation wächst der Verdacht, dass eine Mehrheit im EZB-Rat inzwischen von ganz anderen Zielen wie etwa der leichten Finanzierbarkeit hoher Staatsdefizite getrieben wird."

ALEXANDER KRÜGER, HAUCK AUFHÄUSER LAMPE
"Die EZB hat sich von der Inflationspanik nicht anstecken lassen. Ihren geldpolitischen Beschlüssen zufolge macht sie weiter wie bisher. Für ein schnelleres Zurückfahren an geldpolitischer Unterstützung bedarf es deutlich höherer Inflationsprojektionen für 2023/24."