In jedem Fall sollen die Märkte solange mit Geld geflutet werden, bis sich die Inflationsrate nachhaltig in die von der EZB gewünschte Richtung bewegt. Zuletzt waren die Preise in der Euro-Zone erstmals in diesem Jahr gestiegen - mit 0,3 Prozent kletterten sie sogar einen Tick stärker als von Fachleuten erwartet. Doch die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig eine Inflationsrate von knapp zwei Prozent an.
Um diesem Ziel näher zu kommen, hatte sie im März damit begonnen, Staatsanleihen zu erwerben. Das auf ein Volumen von mehr als eine Billion Euro veranschlagte Programm war auch eine Reaktion auf Sorgen, dass es im Euro-Raum zu einem konjunkturschädlichen Preisverfall auf breiter Front kommen könnte. Die Gefahr einer solchen Abwärtsspirale aus Kaufzurückhaltung der Verbraucher, fallenden Löhnen und Investition sehen Fachleute mittlerweile jedoch weitgehend gebannt. Für Preisauftrieb sorgt wohl auch die von der EZB ausgelösten Geldschwemme: Da der Euro im Sog der Geldflut abgewertet hat, verteuern sich Importgüter aus dem Dollar-Raum.